Bestattung als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet

v.l.n.r. Jakob Wild, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Bestatter:innen Markus Pinter, Bundesverbandes der Bestatter:innen & Projektleiter Toni Faber, Dompfarrer zu St. Stephan Martin Fritz, Generalsekretär der österreichischen UNESCO-Kommission Katharina Strack-Dewanger, Vorsitzende des Bundesverbandes der Bestatter:innen & Mitinitiatorin der Projektgruppe | ©Bundesverband der Bestatter:innen/Harald Artner

Am 23. März fand eine bedeutende Pressekonferenz in Wien statt. Der Österreichische Bundesverband der Bestatterinnen und Bestatter lud dazu in die Kurkonditorei OBERLAA am Wiener Zentralfriedhof ein. Der Hintergrund der Veranstaltung war die Aufnahme des Elements „Wissen und Praxis der Bestatter:innen“ in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes durch die Österreichische UNESCO-Kommission (ÖUK).

„Ein Fachbeirat der Österreichischen UNESCO-Kommission entschied darüber, dass das Element ‚Wissen und Praxis der Bestatter:innen‘ dem Verständnis von lebendigem Wissen, wie es im UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes dargelegt ist, entspricht“, führt Martin Fritz, Generalsekretär der Österreichischen UNESCO-Kommission, die Entscheidung zur Aufnahme der heimischen Bestatterinnen und Bestatter aus.

Wichtiger Schritt

Historiker bezeichnen die ersten Bestattungen verstorbener Menschen als bedeutenden Schritt hinsichtlich der kulturellen und gesellschaftspolitischen Entwicklung.

„Die heimischen Bestatterinnen und Bestatter gehen mit ihrem Wissen und ihrer Praxis selbstverständlich auf gesellschaftliche Entwicklungen ein und beraten über aktuelle Trends. So gibt es heute zum Beispiel das elektronische Gedenkportal oder Naturbestattungen.“, so Markus Pinter aus dem Bundesverband der Bestatter und Leiter der Projektgruppe zur Aufnahme in das Nationale Verzeichnis des UNESCO immateriellen Kulturerbes Österreichs

Wissen und Begleitung

In Österreich gibt es 528 Bestatterinnen und Bestatter, die über ein breites Wissen verfügen, um Verstorbene gemäß ihrem Glauben oder Wunsch zu verabschieden und die Hinterbliebenen bestmöglich zu begleiten. Das Wissen, das Bestatterinnen und Bestatter haben, ist sowohl tradiert als auch erlernt. Es umfasst soziale und religiöse Praktiken und Symbole sowie individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.

„Die Kultur der Bestatterinnen und Bestatter stößt auf immer mehr Bedürfnisse der Menschen auf individuelle Bestattungen. Ich nehme wahr, dass die Menschen nicht der Versuchung der Verdrängung nachgeben, sondern individuellen Verabschiedungen nachkommen wollen“, führt Dompfarrer Toni Faber aus.