Den Tieren zuliebe: Lassen wir es zu Silvester nicht krachen

Die Silvesternacht ist für viele Tiere sehr belastend © Berger

Der Jahreswechsel steht vor der Tür. Veterinäramt, Wildtierservice und die Wiener Tierärztekammer warnen vor besonders belastenden Tagen für Haus- und Wildtiere. Die Bitte: Lassen wir Silvester ruhig angehen.

So unterhaltsam der Jahreswechsel für uns Menschen sein mag, für viele Hunde und Katzen bedeutet die Zeit rund um Silvester großen Stress, bis hin zur Panik. Nur zu gerne würden sie auf das ohrenbetäubende Knallen des Feuerwerks verzichten. Mit Recht! „In Wien ist die Verwendung von Silvesterknallern und Feuerwerkskörpern im gesamten Ortsgebiet ganzjährig verboten.“ erklärt Ruth Jily, Leiterin des Veterinäramts.

Dieses Verbot hat aus Tierschutzsicht einen guten Grund. „Tiere haben einen sehr guten Gehörsinn. Laute Knallgeräusche können Angst auslösen. Haustiere wie Hunde und Katzen, aber auch Ziervögel und Pferde reagieren auf Lärm mit Stress und Angst.“ erklärt Jily,und ergänzt: „Gerade in der Zeit um den Jahreswechsel zeigt sich wie wichtig es ist, dass Hunde und Katzen gechippt und registriert sind. Denn durch plötzliche Knallgeräusche können Tiere in Panik geraten und entlaufen. Am besten bleibt Ihr Hund während dieser Zeit an der Leine.“

Angstfreie Silvesternacht für Tiere

Manfred Hochleithner, Präsident der Wiener Tierärztekammer, ist das Wohlergehen der Tiere ein Anliegen: „Wenn Sie bereits wissen, dass Ihr Tier an Silvester besonders ängstlich reagiert, sollten Sie rechtzeitig Ihren Tierarzt aufsuchen. Dieser kann Sie kompetent dazu beraten, wie Sie Ihr Tier gegebenenfalls mit Verhaltenstraining, oder Medikamenten unterstützen können.“ Mit Nachdruck ergänzt er: „Die Wiener Tierärztinnen und Tierärzte sehen leider jedes Jahr viele Fälle von Tierbesitzern, die erst am 31.12. schnell etwas gegen die Angst ihrer Haustiere machen wollen! Das ist eindeutig zu spät und die Tiere leiden dann wirklich. “

Ruhige Rückzugsorte für Hunde und Katzen helfen © Berger

Nicht nur Haustiere haben Schwierigkeiten mit dem Jahreswechsel, auch für Wildtiere ist es eine belastende Zeit. „Wildtiere müssen im Winter ihre Kraftreserven schonen“, so Günther Annerl, Leiter des Wildtierservice Wien. „Der panische Versuch, vor den Knallgeräuschen zu fliehen, kann tödlich enden.“

Die Wiener Amtstierärzte empfehlen an Silvester, und am besten schon in den Tagen davor, für Haustiere Rückzugsorte zu schaffen: Ein Zimmer abdunkeln, Musik abspielen und das Tier nicht alleine lassen. Freigängerkatzen sollten in dieser Nacht im Haus bleiben.