Es funkelt und leuchtet, alles schimmert golden – Besucher der Verkaufsräume der Firma C. Bühlmayer könnten denken, sie hätten den Eingang zu einer Schatzkammer, die über und über mit goldenen Kostbarkeiten bestückt ist, gefunden. Tatsächlich sind die Erzeugnisse prachtvoll. Sehr kunstvoll vergoldete Holzrahmen in allen Größen werden hier offeriert. Seit dem Jahr 1844 ist die Firma C. Bühlmayer k.u.k. Hofvergolder.
Muster aus der Kaiserzeit
Fast 200 Jahre reicht die Geschichte von C. Bühlmayer zurück. „1833 gründete Conrad Bühlmayer das Rahmengeschäft im Michaeler Durchgang“, erzählt der heutige Besitzer Constantin Haider. Für seine Verdienste wurde Bühlmayer 1844 von Kaiser Ferdinand I. mit dem „k. u. k. Hofvergolder“-Titel ausgezeichnet.
Aus der Kaiserzeit lagern noch etliche Rahmenmuster in den Bühlmayer-Archiven. Sie dienen als Vorlagen für die Herstellung hochwertiger Holzrahmen, die anschließend in der eigenen Werkstatt vergoldet werden. Ein heikler Prozess, da mit dem wertvollen Material Gold gearbeitet wird und jeder Handgriff sitzen muss. „Seit 2017 zählt das Vergolder-Handwerk zum UNESCO-Weltkulturerbe“, erklärt Constantin Haider.
Internationale Interessenten
Die Vergolder-Ausbildung dauert drei Jahre. Der Betrieb bildet seine Mitarbeiter selbst aus. Ab ca. 100 Euro sind vergoldete Rahmen erhältlich, nach oben ist der Preis allerdings offen: „Unser wertvollstes Stück ist ein handgeschnitzter, blattvergoldeter Florentinerrahmen aus der Zeit um 1860, zwei mal drei Meter groß. Er kostet um die 90.000 Euro.“
Die Kunden kommen hauptsächlich aus Wien, so der Chef, aber auch internationale Interessenten sind begeistert: „Sie lieben es, dass unsere Erzeugnisse das traditionsreiche, klassische Wien widerspiegeln.“