Eine saubere Zeitreise – Wienerischer geht’s nicht: Jubiläum für die MA 48

MA 48

Der Start der MA 48 fiel in die Zeit unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Wiederaufbau war dabei die wichtigste Aufgabe. In den letzten Kriegsjahren war die Müllabfuhr komplett ausgefallen, Wien lag im wahrsten Sinne des Wortes in Schutt und Asche. Rund 850.000 Kubikmeter Kriegsschutt wie auch 200.000 Kubikmeter Mist auf den Straßen der Stadt mussten entsorgt werden.

Wiederverwertung
Mit dem Aufschwung der 1950er Jahre (Stichwort ­Wirtschaftswunder) wuchs auch der Müll in Wien stetig. In den ersten Nachkriegs­jahren wurde dieser einfach vergraben, ab dem Ende der 1950er Jahre beschäftigte man sich auch mit der thermischen ­Abfallverwertung. Die erste Müllverbrennungsanlage wurde 1963 am Flötzersteig eröffnet, gemeinsam mit den Anlagen in der Spittelau und der Pfaffenau ist sie auch heute noch in Betrieb. Mit dem steigenden Bewusstsein für Mülltrennung änderte sich auch die Entsorgung. Seit 1977 wird in Wien das Altglas getrennt, Mitte der 1980er kamen auch Con­tainer für Altpapier, Metall und Kunststoffe dazu. Mittlerweile ist die Mülltrennung eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit, wo immer möglich nutzt man Recycling. Derzeit wird etwas mehr als die Hälfte des Wiener Mülls (575.000 Tonnen) wieder­verwertet, 526.000 werden in Energie für Strom und Fernwärme umgewandelt.

Moderne Technik Auch die Arbeitsweise der „48er“ selbst hat sich im Laufe der letzten 75 Jahre stetig verändert. Während manche Tätigkeiten nach wie vor händisch durchgeführt werden, hat der technische Fortschritt auch den ­Arbeitsalltag verändert. Kehrmaschinen, Winterdienstgeräte und Co unterstützen bei der Tätigkeit. Und auch Klima­schutz und das Vermeiden von Abgasen sind wichtige Anliegen. So setzt man auf umweltschonende Motoren bei den Einsatzfahrzeugen und hat auch das erste vollelektrische Müllsammelauto der Stadt im Einsatz.

Die Wiener Bevölkerung ist zurecht stolz auf ihre 48er“, so der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky. „Die Stadt garantiert allen Wienerinnen und Wienern eine flächen­deckende, entsorgungs­sichere, preislich angemessene und umweltfreundliche Abfallwirtschaft. Und
das zuverlässig – auch in ­Krisenzeiten und in den nächsten 75 Jahren. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Dem kann sich das WIENER BEZIRKSBLATT nur anschließen …