Gedächtnis: Tipps für ein „helles Köpfchen“

Seniorin vor stilisierten Armen mit starken Muskeln
Das Gehirn will – wie die Muskeln in unserem Körper – trainiert werden! Es besteht aus Millionen von Nervenzellen, die jede einzelne Körper- funktion steuern. © iStock by Getty Images, Montage seniormedia

Auch wenn körperliche wie auch geistige Leistungsfähigkeit mit dem ­Alter nachlassen, können wir für unsere „kleinen grauen Zellen“ einiges tun, damit sie frisch bleiben. Mit Bewegung, richtiger Ernährung, sozialen Aktivitäten und Gedächtnistraining.

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Hin und wieder den Schlüssel zu verlegen und dabei zu vergessen, wo er eigentlich ist, hat sicher nichts mit einer degenerativen Erkrankung wie einer Demenz zu tun. Viele befürchten in solchen Situationen gleich das Schlimmste. Doch wie bei unserem Körper lässt im Alter auch unsere geistige Leistungsfähigkeit nach. Ein wichtiger Grund, mit den richtigen Maßnahmen unser Gehirn und Gedächtnis auf Trab und damit gesund und aktiv zu halten.

Das Gehirn liebt Bewegung

Regelmäßige Bewegung, vor allem an der frischen Luft, hält nicht nur unseren Körper fit, sondern auch unseren Geist. Die Sauerstoffzufuhr wird angeregt und das Gehirn besser durchblutet. Empfehlenswert sind dabei Ausdauersportarten wie z. B. (Nordic) Walking, Fahrradfahren, Schwimmen oder Langlaufen; sie wirken sich besonders gut auf die Gehirn- und Gedächtnisleistung aus. Keine Sorge, Sie müssen keine sportlichen Höchstleistungen vollbringen. Auch regelmäßiges Spazierengehen hilft schon. Was das Gehirn dabei ganz besonders mag: Wechseln Sie immer wieder die Route oder planen Sie neue Wege ein – die grauen Zellen lieben neue Reize und Eindrücke! Ein wahrer Fitmacher von Kopf bis Fuß ist das Tanzen: Dabei werden nicht nur Körper, Balance- und Gleichgewichtssinn, sondern durch das Merken von Schrittkombinationen auch das Gedächtnis trainiert.

Frauen bewegen sich in Sportkleidung tänzerisch
Bewegung tut auch dem Gehirn gut! Vor allem das Tanzen ist ein Fitmacher für Körper und Geist. © iStock by Getty Images
Das „füttert“ die kleinen grauen Zellen

Neben unserem köstlichen „Gehirnfitness“-Smoothie (siehe Zubereitung unten) gibt es einige Lebensmittel, die ein richtiger Energiebringer für Gehirn und Gedächtnis sind:
 Fisch (Lachs, Forelle und Sardinen); hoher Anteil an Omega-3-Fettsäuren, die die Nervenzellen aufbauen
 Haferflocken: viel Magnesium, Eisen und Vitamin B – gut bei Konzentrationsschwierigkeiten
Beeren (rote und Heidelbeeren): fördern die Reizweiterleitung zwischen den Gehirnzellen, verbessern die Gedächtnisleistung und verzögern die Alterung des Gehirns
Spinat: Eisen, Vitamin E und Folsäure – schützt und stärkt das Gehirn
Nüsse: Wirkstoffe fördern Leistungsfähigkeit des Gehirns und stärken es
Brokkoli: antioxidativ und entzündungshemmend; sorgt für geistige Fitness
Eier: mehrere B-Vitamine und Cholin – für Funktion und Entwicklung des Gehirns und die Regulierung der Stimmung wichtig
Äpfel: Schutz vor geistiger Erschöpfung; die Schale enthält Quercetin: schützt Nervenzellen im Gehirn vor Schäden
Bitterschokolade: enthaltene Flavonoide schützen das Gehirn und verbessern das Gedächtnis
Wasser, Wasser, Wasser: hält die Denkleistung stabil und das Gehirn fit
Bei einer (durch Bluttest) nachweislichen Unterversorgung mit wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen können Sie natürlich in Absprache mit Ihrem Hausarzt zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Vor allem Heil- und Gewürzpflanzen aus dem asiatischen Raum haben hier in den letzten Jahren an großer Bedeutung gewonnen (z. B. Kurkuma, Ginseng, Brahmi …).

Der Mensch ist ein soziales Tier …

Wer sozial gut eingebunden ist, lebt nicht nur zufriedener – auch und gerade im Alter. Studien belegen, dass ein größeres soziales Netzwerk auch dem kognitiven Verfall im Alter entgegenwirkt. Der Austausch mit anderen, gemeinsame Unternehmungen, Hobbys, die man mit Gleichgesinnten teilt, die aktive Teilhabe an der Gesellschaft (z. B. durch ehrenamtliches Engagement) und am Leben in der Familie oder von Freunden sind Aktivitäten, die unser Gehirn länger fit halten. Einsamkeit muss nicht sein: Lernen Sie neue Freunde bei den vielen Freizeitangeboten in er Stadt kennen – beim Sport, auf Reisen, bei Tagesausflügen, Treffen in Pensionistenklubs oder Diskussionen.

Großeltern mit Enkelkind beim Brettspiel
Gemeinsame Spiele machen nicht nur Spaß, sondern fördern auch die Konzentration und Gedächtnisleistung sowie kreatives Denken. © iStock by Getty Images
Unser Kopf liebt Herausforderungen

Je häufiger der Geist beschäftigt wird, desto mehr Nervenzellen verbinden sich im Gehirn und desto ­fitter wird unser Kopf. Beim Gedächtnistraining wird in erster Linie das Erinnerungsvermögen trainiert. Gehirntraining hingegen verbessert die Plastizität des Gehirns, indem es alle geistigen Fähigkeiten trainiert, wie Konzentration, Schnelligkeit, Flexibilität, Logik, Kreativität und Durchhaltevermögen. Spiele, Übungen, Kurse, Rätsel – ­alles, was gezielt unseren Kopf herausfordert und auch kreativ beschäftigt, ist für die Fitness von Gedächtnis und Gehirn empfohlen. Probieren Sie es einfach aus!

Brennnessel-Smoothie mit Banane und Kakaobohnen
Der „Gehirnfitness“-Smoothie enthält Brennnessel, Bananen, Kakaobohnen und Milch – wichtige Energielieferanten für das Gehirn. @ iStock by Getty Images (3)
Ausprobieren: „Gehirnfitness”-Smoothie-Rezept

Zubereitung & Anwendung: 1 Handvoll frische Brennnesseln, ¼ l Milch, 1 Banane, 2 frische oder getrocknete, nicht geröstete Kakaobohnen in einem Standmixer gut pürieren. Gegebenenfalls mit Honig süßen. 1 x täglich ein Glas morgens etwa ½ Stunde vor dem Frühstück trinken.

Wirkung der Zutaten: Brennnessel: guter Energielieferant, enthält bis zu 20 % Mineralstoffe (Kieselsäure, Eisen, Mangan, Kalium und Kalzium), Vitamine A, B2, B5, C, E und K, organische Säuren, Acetylcholin, Flavonoide, Chlorophyll, Nährstoffe. Kakaobohnen: wirken stimmungsaufhellend (Serotonin, Dopamin) und antioxidativ, steigern die Konzentrationsfähigkeit (Phenylethylamin – PEA). Banane & Milch: Vitamin-B6-Versorgung (Bildung von Hirnbotenstoffen).