Gemeindebau-Bonus: Kleine Entlastung für Mieter

Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál präsentiert den Gemeindebau-Bonus. ©WSW/Martin Votava

Im September wird eine halbe Netto-Monatsmiete für alle Mieter einer Gemeindebauwohnung gutgeschrieben. Insgesamt stehen 55 Millionen Euro für den Bonus zur Verfügung.

„Der Gemeindebau in Wien steht seit jeher für sozialen Zusammenhalt. Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, dass Menschen handfeste Unterstützung bekommen und nicht fürchten müssen, ihre Wohnung zu verlieren. Durch den mehrstufigen Gemeindebau-Bonus zeigen die Stadt und Wiener Wohnen, was es bedeutet, hinzuschauen und sozial treffsicher zu handeln“, erklärt Wohnbaustadträtin und Vizebürgermeisterin Katrin Gaál. Der Gemeinderat hat in seiner gestrigen Sitzung die entsprechenden Beschlüsse gefasst.

Gemeindebau-Bonus im Überblick

Insgesamt umfasst der Gemeindebau-Bonus drei Maßnahmen, die speziell den Bewohnern der städtischen Wohnhausanlagen von Wiener Wohnen zu Gute kommen. Der gesamte Budget umfasst ein Finanzvolumen von bis zu 55 Millionen Euro.

  • Anfang September 2023 erhalten alle Mieter einer Gemeindewohnung eine Sonderzahlung in Form einer Gutschrift über eine halbe Netto-Monatsmiete.
  • Mit Ende des Kalenderjahres 2023 bekommen jene Mieter, deren Mietzins in den Jahren 2022-2023 erhöht wurde, eine zusätzliche Gutschrift in Form eines Stufenbonus. Die Höhe der Gutschrift orientiert sich dabei am Ausmaß der stattgefundenen Erhöhungen im genannten Zeitraum.
  • Durch Erleichterungen bei der Vereinbarung von Ratenzahlungen wird jenen Mietern die Hilfe zur Selbsthilfe erleichtert, die finanziell in Rückstand geraten und vom Wohnungsverlust bedroht sind.

Durch ein Bündel an weiteren Unterstützungsmaßnahmen – von Wohnbeihilfe, Energiebonus 23, Mietbeihilfe und Mieterhilfe bis hin zur Wohnungssicherungsstelle – soll jenen Wienern geholfen werden, die Unterstützung brauchen.

„Bundesregierung lässt Mieter im Stich“

„Die Bundesregierung lässt Österreichs Mieter im Stich. Das gilt speziell in der Zeit der allgemeinen Teuerungen, in der es darum geht, die Versäumnisse durch die nichtexistente bundesweite Wohnpolitik umfassend abzufedern“, spielt Gaàl den Ball weiter. Die im Regierungsübereinkommen angekündigte Reform des Mietrechts lässt allerdings auf sich warten. „Anstatt die Versäumnisse der türkis-grünen Regierung einfach hinzunehmen, werden wir als Stadt Wien in unserem unmittelbaren Wirkungsbereich tätig und helfen schnell, unbürokratisch und treffsicher. Denn in Wien wird niemand zurückgelassen“, so Gaál.

Hans Steiner
Chefredakteur