Ein Drama wie ein Krimi, mitten aus dem Alltag unserer Wohlstands-Gesellschaft und zugleich ein Spiegel unserer sozialen Ungleichheiten: „Halbe Leben“, das neue Stück des Volkstheaters in den Bezirken nach dem Roman von Susanne Gregor, das ab 26. September auf die Grätzl-Bühnen kommt.
Auch wenn der Familienalltag vordergründig eine Balance aus Beruf, Kind und Pflege bietet: „Halbe Leben“ zeigt, wie brüchig diese scheinbare Harmonie ist. Paulína bringt Wärme, Geborgenheit und Routine ins Haus. Doch als sie selbst um Rücksicht bittet, offenbart sich ein Machtgefälle, das die Beziehung ins Kippen bringt. Susanne Gregors Drama erzählt in Krimi-Manier mit bitterbösem Humor und psychologischer Präzision von Care-Arbeitern und der Unsichtbarkeit ihrer Belastungen. Auf der Bühne stilvoll pointiert durch Milena Mönchs Österreich-Regiedebüt.
Von der Romanvorlage zum bewegenden Bühnenstück
Susanne Gregors Roman „Halbe Leben“ (Paul Zsolnay Verlag, 2025) beleuchtet die zerrissen Lebenswelten einer Mutter, eines Kindes und der Pflegerin von ganz unten. Die Autorin, in der Slowakei geboren und seit Jahrzehnten in Wien verwurzelt, ist bekannt für ihre feinsinnige, sprachlich nuancierte Figurenzeichnung. Die Vorlage verbindet psychologische Tiefe mit brisanten gesellschaftlichen Fragestellungen. Daraus ergibt sich der dramaturgische Rohstoff für ein bemerkenswertes Stück über Care-Arbeit und soziale Strukturen.
Regiedebüt mit feiner Komik und existentieller Dringlichkeit
Mit der Inszenierung im Rahmen der Volkstheater Bezirke gibt Milena Mönch ihr Österreich-Debüt. In „Halbe Leben“ zeigt sie, wie sich harte Lebensrealitäten mit einem eleganten Schuss Komik zuspitzen lassen ohne dabei die psychologische Authentizität zu verlieren. Das Stück avanciert so zur Bühne, auf der die Abgründe der Wohlstandsgesellschaft in existenzieller Ehrlichkeit sichtbar werden. Die Premiere findet am 26. September 2025 um 19.30 Uhr im Veranstaltungszentrum Brigittenau (20. Bezirk) statt, gefolgt von einer Tour durch mehr als zehn Bezirke in Wien: vom Praterstern über Döbling bis zur Kulturgarage Seestadt. Tickets sind mit Preisen zwischen 15 und 29 Euro erfreulich erschwinglich – ideal, um Theater auch außerhalb des Stadtkerns zu erleben.
Für wen ist „Halbe Leben“ ein Must-See?
Wer sich für Dramen mit Tiefenwirkung interessiert, die zeitgenössische Themen ohne erhobenen Zeigefinger behandeln, wird sich angesprochen fühlen. Care-Arbeit, familiäre Verantwortung, soziale Ungleichheiten – all das wird in scharf geschliffene Dialoge und kraftvolle Szenen übersetzt. Für Fans psychologisch starker Figurenzeichnungen, Sprachwitz und relevanter Stoffe ist dieses Stück ein schöner Einstieg in die Welt des zeitgenössischen Theaters.
Termine:
26.9., 19.30 Uhr, VZ Brigittenau (Premiere), 1200 Wien / 29.9., 19.30 Uhr, VZ Praterstern, 1020 Wien / 30.9., 19.30 Uhr, VZ PAHO, 1100 Wien / 1.10., 19.30 Uhr, VZ Döbling, 1190 Wien / 4.10., 16 Uhr, Lorely-Saal, 1140 Wien / 5.10., 18 Uhr, Kulturgarage Seestadt, 1220 Wien / 7.10., 19.30 Uhr, VZ Floridsdorf, 1210 Wien / 8.10., 19.30 Uhr, Theatersaal Längenfeldgasse, 1120 Wien / 10.10., 19.30 Uhr, VZ Großjedlersdorf, 1210 Wien / 11.10., 19.30 Uhr, VZ Heiligenstadt, 1190 Wien / 14.10., 19.30 Uhr, BZ Simmering, 1110 Wien / 15.10., 19.30 Uhr, Theater Akzent, 1040 Wien / 16.10., 19.30 Uhr, VHS Wiener Urania, 1010 Wien / 18.10., 19.30 Uhr, VZ Rudolfsheim-Fünfhaus, 1150 Wien / 23.10., 19.30 Uhr, VZ Erlaa, 1230 Wien
Informationen und Tickets: https://www.volkstheater.at/