Obstanbau spielt in Österreich eine bedeutende Rolle. Zwei Drittel der Menschen essen täglich Obst. Anlässlich des Internationalen Tags der Früchte, der traditionell am 1. Juli gefeiert wird, werfen wir einen Blick auf den Obstanbau in Österreich und die Entwicklungen im Handel.
Früchte spielen für viele Konsumenten das ganze Jahr über eine bedeutende Rolle in der täglichen Ernährung. Laut Analyse der AMA-Marketing essen zwei Drittel der Österreichischer täglich Obst. Der Obstkonsum blieb über die vergangenen Jahre zudem auch weitestgehend konstant. Die Ausgaben der Haushalte für Frischobst beliefen sich 2022 auf durchschnittlich 17,2 Euro monatlich. Wie die jüngsten Zahlen belegen, wurden im ersten Quartal 2023 im Lebensmitteleinzelhandel 74.565 Tonnen Frischobst für rund 188,07 Millionen Euro abgesetzt. Der Bioanteil steigt relativ konstant und lag in diesem Zeitraum im Lebensmitteleinzelhandel bei 18 Prozent.
Die saisonalen Helden
Die in Österreich mengenmäßig bedeutendste Obstsorte sind Äpfel, von denen in der Saison 2021/22 rund 241.000 Tonnen erzeugt wurden, gefolgt von Birnen mit knapp 53.000 Tonnen. Derzeit haben aber andere Früchte bei uns Saison: Erdbeeren, Marillen und Kirschen sind nun die Stars der heimischen Ernten.
Kirschen: Vielseitig im Einsatz
Bei uns wachsen hochwertige Kirschen; ihre ertragsfähige Fläche beträgt rund 265 Hektar. Der Anbau dieses Steinobstes erfolgt hauptsächlich in den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Oberösterreich. In Österreich werden verschiedene Kirschsorten angebaut, Süßkirschen wie auch Sauerkirschen. Letztere eignen sich unter anderem für die Herstellung von Kirschsaft oder -marmelade. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 1,6 Kilogramm, der Selbstversorgungsgrad bei rund 61 Prozent.
Erdbeeren: Fruchtiges aus dem Freiland
An regionalen, erntefrischen Freiland-Erdbeeren erfreuen sich die heimischen Verbraucher bereits seit Ende Mai. Die größten Anbauflächen für Erdbeeren befinden sich in Niederösterreich (513 Hektar Erdbeer-Erwerbsanbau), Oberösterreich (320 Hektar) und der Steiermark (180 Hektar). Österreichweit lag die Anbaufläche im Jahr 2022 bei 1.221 Hektar, auf denen 16.930 Tonnen Erdbeeren produziert wurden. Die heimische Produktion zeichnet sich unter anderem durch eine hohe Wasserqualität und sparsame Beregnungstechniken aus. Laut RollAMA wurden im Vorjahr im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel Erdbeeren im Wert von 62,4 Millionen Euro verkauft (+5 % gegenüber 2021). Die abgesetzte Menge lag bei rund 10.700 Tonnen (-7,9 %). Diese Entwicklung umfasst alle im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel erhältlichen Erdbeeren – also auch jene aus dem Ausland.
Marille: Wichtiger Bestandteil der regionalen Küche
Neben Erdbeeren und Kirschen zählen Marillen zum ersten heimischen Obst der Saison. Die säuerlich-süßen Steinfrüchte haben einen hohen Wassergehalt und ein kurzes Erntefenster. Marillenbäume gedeihen hauptsächlich in den sonnigen Regionen des Landes, insbesondere in der Wachau, im Burgenland und in der Steiermark. Die Ernte findet zwischen Juni und August statt. Laut Flächenauswertung der AMA wurden Marillen heuer auf 845 Hektar angebaut. Neben dem direkten Verzehr ist dieses Steinobst ein wichtiger Bestandteil der regionalen Küche und daher eine beliebte Zutat in den bekannten Marillenknödeln, aber auch in Kuchen, Torten, Marmeladen und Schnäpsen.