Hotline für Ess-Störungen: anonyme und kostenlose Beratung

Teller mit Maßband, Messer und Gabel, Symbolbild Essstörung, krankhaft kontrolliertes Essen
Die Hotline für Essstörungen in der Wiener Gesundheitsförderung bietet Betroffenen und Angehörigen sowie allen, die Fragen zum Thema haben, kostenlos und anonym professionelle Beratung, Information und Hilfe. © iStock by Getty Images–Irina Krolevetc

Falsche Social-Media-Schönheitsideale und Krisen setzen vor allem Jugendliche immer mehr psychisch unter Druck: Die Fälle von krankhaften Essstörungen in der Altersgruppe der 10- bis 20-Jährigen nehmen zu. Die Wiener Gesundheitsförderung bietet mit einer entsprechenden Hotline anonyme und kostenlose Erst-Beratung durch erfahrene Psychologen.

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Essstörungen sind oft tabuisiert, da sie mit Scham, Schuld und Missverständnissen verbunden sind. Betroffene zögern, Hilfe zu suchen oder über ihre Probleme zu sprechen, aus Angst vor Stigmatisierung und gesellschaftlichem Urteil. Aufklärung ist daher wichtig. Die Wiener Gesundheitsförderung möchte mit ihrem Hotline-Service auf die Krankheit aufmerksam machen und Betroffene wie auch Angehörige unterstützen.

Krisen und Social Media belasten seelische Gesundheit

Durch den Einfluss von Social Media und aktuelle Krisen wird zunehmend die seelische Gesundheit belastet. Laut Studien – wie beispielsweise der aktuellen Ö3 Jugendstudie 2024 – bereiten gerade Jugendlichen Themen wie Klimawandel, Krieg oder Terrorismus Angst und Sorgen. „All diese Themen können zu einer psychischen Belastung führen und die Entstehung von Essstörungen fördern. Gerade junge Menschen, die sich bei uns melden, leiden unter Selbstzweifel, Zukunftsängsten oder fühlen sich gestresst, dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen“, erklärt Ursula Knell, fachliche Leiterin der Hotline für Essstörungen.

Erkrankung ernst nehmen

Essstörungen entstehen oft durch eine Kombination von psychischen Faktoren wie niedrigem Selbstwertgefühl, Perfektionismus, Stress, Traumata und familiären Einflüssen. Gesellschaftlicher Druck und Medien tragen ebenfalls dazu bei. Oft kommen jedoch mehrere Faktoren zusammen. Essstörungen sind ernstzunehmende psychische Erkrankungen und können alle treffen, egal welchen Geschlechts oder Alters. Seit der Pandemie sind Anfragen bei der Esssstörungs-Hotline angestiegen. Dabei fällt auf, dass die Altersgruppe der 10- bis 20-Jährigen am öftesten zum Hörer greift. Vorwiegend Frauen nutzen das telefonische Angebot, wobei es auch immer mehr Männer in Anspruch nehmen.

Experten beraten anonym und kostenlos

Ein Team an erfahrenen Psychotherapeuten und klinischen Psychologen steht Betroffenen und Angehörigen für eine kostenlose und anonyme professionelle Beratung, Information und Hilfe zur Verfügung. Als zentrale Anlaufstelle verfügt die Hotline für Essstörungen über eine umfangreiche Datenbank für Beratungsstellen, Kliniken und Ärzten. „Mit professioneller Beratung, wie durch unsere Hotline für Essstörungen, können Betroffene einen Ausweg aus der Krankheit finden. Durch das niederschwellige Beratungsangebot ist die erste Kontaktaufnahme deutlich vereinfacht“, unterstreicht Dennis Beck, Geschäftsführer der Wiener Gesundheitsförderung – WiG.

Hotline für Essstörungen
0800/20 11 20

Mo.–Do. (werktags), 12–17 Uhr
E-Mail: hilfe@essstoerungshotline.at

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