Jeder 5te Arbeitnehmer im Job diskriminiert

(C) Pexels: 21 Prozent aller Arbeitnehmer waren Diskriminierung im Job betroffen.
(C) Pexels: 21 Prozent aller Arbeitnehmer waren Diskriminierung im Job betroffen.

Jährlich wird am 21. März der Internationale Tag gegen Rassismus statt. Rassistische Diskriminierung im Job ist zwar nach dem Gleichbehandlungsgesetz verboten, findet aber dennoch weiterhin statt.

Weniger Einkommen, Probleme beim beruflichen Aufstieg oder gar bei der Jobvergabe – die Probleme mit denen Arbeitnehmer durch Diskriminierung erfahren sind mannigfaltig. Laut einer SORA Studie gaben 21 Prozent aller Arbeitnehmer an, schon einmal Diskriminierung bei der Arbeit erlebt zu haben. Davon sagten 31 Prozent aus, dass dies Aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihres Akzents geschah. 33 Prozent wurden diskriminiert weil sie Muslime sind, 28 Prozent weil sie Migranten sind.

Strafen

„Wer mit uns arbeitet, ist unsere Kollegin, unser Kollege, egal woher er oder sie kommt“ betont Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl. Und stellt klar: „Die AK Arbeitsrechtsberatung ist in solchen Fällen für alle Betroffenen da!“ Die Arbeiterkammer fordert daher unter anderem eine volle Lohntransparenz im Betrieb sowie „wirksame Strafen für Unternehmen bei Lohndumping und Sozialbetrug“.

Ein Fünftel aller Arbeitnehmer mit ausländischer Staatsangehörigkeit gab an, dass das Arbeitsrecht nicht eingehalten wird. Das sei doppelt so viel, wie bei Arbeitnehmern mit österreichischer Staatsbürgerschaft.

Reform

Weiters setzt sich die Kammer für eine Reform des Staatsbürgerschaftsgesetz ein – das Wiener Bezirksblatt berichtete. Österreichweit darf ein Fünftel aller Arbeitnehmer nicht Wählen, in Wien sind es fast 30 Prozent. Die AK sieht hierbei ein großes demokratiepolitisches Defizit: Dieser Gruppe wird politische Mitsprache verwehrt. Bei der letztjährigen Vollversammlung im Frühjahr fasste die Vertretung der Arbeiter und Angestellten einen historischen Beschluss: Hier geborene Kinder – auch Kinder die mindestens die Hälfte der Schulpflicht in Österreich durchlaufen haben – sollen nach fünf Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten können. Zusätzlich sollen die Kosten für den Erhalt gesenkt werden.

Die Wienerinnen und Wiener sprechen sich übrigens für einen leichteren Zugang zur Staatsbürgerschaft aus. Das ergab eine Umfrage aus dem November 2022. So fanden etwa 66 Prozent, dass zugezogene Personen bereits nach 5 Jahren Hauptwohnsitz in Österreich (statt aktuell 10) das Recht auf Staatsbürgerschaft erhalten sollten, sofern sie ein eigenes Einkommen haben und unbescholten sind.