Des einen Freud, des anderen Leid: Während vor allem die Vertreter der Ballsportarten jubeln, strampeln die Radfahrer über die neue Sport-Arena Wien vor Wut! Das baufällige Dusika-Stadion wird doch nicht renoviert, sondern abgerissen und durch eine Mehrzweckhalle ohne Radbahn ersetzt. „Das ist“, wie ÖRV-Vizepräsident Gerald Pototschnig dramatisch formuliert, „die teilweise Liquidierung einer Sportart in Österreich.“ Er weist darauf hin, dass viele erfolgreiche Straßen-Profis ihre ersten Sporen auf der Bahn verdient haben – und dass es eine solche in unserem Land bald nicht mehr geben wird.
Die Mehrheit der Sportfamilie begrüßt hingegen den Neubau um 50 Millionen Euro: Schließlich sollen hier nicht nur Fuß-, Hand-, Basket- und Volleyballer ihre Heimat finden, sondern auch Turner und Leichtathleten. Den Kollegen auf den Drahteseln bleibt immerhin die Hoffnung auf einen wilden Ritt über den Wechsel: Durchaus möglich, dass in Premstätten bei Graz eine Traglufthalle entsteht.
Die steirische Landeshauptstadt, die im Juni mit den „Austria Finals 2021“ in vier Tagen Staatsmeisterschaften in 30 verschiedenen Disziplinen abwickelt, will ja Wien als Hauptstadt ablösen – natürlich nur im Sport. Konkurrenz kann durchaus belebend sein!