Falsche Ernährung ist heute weltweit Todesursache Nummer eins. Hippokrates Ausspruch bringt es auf den Punkt: Die richtigen Nahrungsmittel und bewusster Genuss haben eine heilende und gesundheitsfördernde Kraft.
Versteckte Fette, hoher Zuckergehalt, zu viel Salz und eine Menge an Zusatzstoffen: Wer heute in sein Einkaufswagerl Fertiggerichte und Produkte zum schnellen Verzehr packt, ist bei vielen mit einer Liste an bedenklichen Werten konfrontiert.
Schnell macht krank
Die schnelle Gesellschaft bevorzugt auch schnelles Essen – zum Leidwesen unserer Gesundheit. Die Folgen lassen sich an den vielen Erkrankungen ablesen, die mit unserer „Fast Food“-Ernährung verbunden sind: Bluthochdruck, Diabetes, erhöhtes Cholesterin, Gelenkbeschwerden, Rheuma, Magen- und Darmerkrankungen u. v. m. Auch der Auslöser manches Krebsleidens kann auf eine falsche Ernährung zurückgeführt werden. Dabei ist es gar nicht so schwer, das Richtige zu essen. Es ist wie bei vielen Dingen das Übermaß, das der „Dosis das Gift gibt“. So ist heute nachweisbar, dass die Zufuhr von zu viel Zucker Entzündungsprozesse im Körper begünstigt. Wer nur fette Gerichte zu sich nimmt, wird früher oder später mit Plaque in den Gefäßen und Verschlüssen rechnen müssen.
Treiben Sie es bunt!
Gesunde Kost und Geschmack schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Kochbüchern, Blogs im Netz und Video-Anleitungen auf Youtube, die sich dem medizinischen Aspekt der Ernährung widmen und köstliche Rezepte anbieten, die leicht zuzubereiten sind. Eine abwechslungsreiche Ernährung basiert auf vielen unterschiedlichen pflanzlichen Nahrungsmitteln, bevorzugt aus biologischem Anbau, und einem reduzierten Anteil an tierischen Produkten (z. B. Fleisch nur aus artgerechter Haltung). Und auch für das Auge kann eine gesunde Ernährung zum Fest werden, wenn man dem Prinzip „in allen Farben des Regenbogens“ folgt. Essen Sie „bunt“ – mit Gemüse und Obst als Hauptbestandteile des Speiseplans.
Ernähren Sie sich gesund
Wenn Sie einige kleine Regeln beachten, steht einer ausgewogenen Ernährung, die Symptome von Erkrankungen verbessern oder gar ausheilen kann, nichts im Wege:
- Achten Sie auf einen hohen Anteil an pflanzlichen Nahrungsmitteln am Speiseplan!
- 3 Portionen Gemüse (etwa 400 g) und 2 Portionen Obst (etwa 250 g) pro Tag
- reichlich Hülsenfrüchte, Nüsse (ungesalzen), Samen
- Vollkorngebäck, -brot, -nudeln und -reis
- in Maßen tierische Lebensmittel; täglich Milch(produkte), 1–2 x/Woche Fisch, selten Fleisch (max. 300 g pro Woche) und Wurst
- wenig Zucker (auch Süßstoffe!) und Salz
- 1,5 Liter Wasser pro Tag
- Essen schonend zubereiten (kurze Garzeiten, wenig Wasser und Fett hinzufügen)
- Achtsam essen, langsam und bewusst kauen; keine Ablenkung durch Fernseher, Computer oder Handy!
Buchtipp: „Die beste Medizin kommt aus der Küche” von Volkmar Nüssler
In seinem neuen Buch richtet der bekannte deutsche Onkologe Prof. Dr. Volkmar Nüssler den Blick auf unser tägliches Essen und die heilende Kraft einer guten Ernährung. Falsche Ernährung ist heute weltweit die Todesursache Nummer eins. Anschaulich erklärt Nüssler, wie wir mit Selberkochen unsere Gesundheit und den Planeten schützen können und welchen Einfluss bestimmte Lebensmittel auf unser Wohlbefinden haben. Gemeinsam mit ausgewählten Spitzenköchen hat er genussvolle Rezepte zum Nachkochen entwickelt. Auch für Krebspatient*innen, für deren Wohlbefinden und Heilung die Ernährung besonders wichtig ist. Westend Verlag, 280 Seiten, € 26,50.
Rezept-Tipp: Lauch-Kartoffel-Gratin von Spitzenkoch Franz Keller
Zutaten (für 4 Portionen): 250 ml Schlagobers (oder eine pflanzliche Milch-Alternative, gemischt mit Gemüsesuppe), 2 Eier, 400 g Lauchstangen, 2 große Erdäpfel (mehlig gekocht), Salz, Muskatnuss, Pfeffer
Zubereitung (etwa 55 Minuten, davon 30 Minuten Backzeit): Eier aufschlagen, mit einem Schneebesen schaumig rühren und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Anschließend Schlagobers zugeben und gut verrühren. Erdäpfel schälen und in gesalzenem Wasser gar kochen. Die noch heißen Erdäpfel durch eine Presse geben oder mit einem Stampfer zu Mus verarbeiten. Das Mus unter die Ei-Masse rühren. Den Lauch längs halbieren, in dünne Ringe schneiden, waschen und abtropfen lassen. Dann den Lauch unter die Ei-Kartoffelmasse heben. Alles in eine Auflaufform geben und bei 180 °C für 30 Minuten im Ofen backen.
Gut für die Gesundheit: Lauch ist eine sehr gute Vitamin-C-Quelle, enthält Folsäure, reichlich Ballaststoffe und viel Eiweiß. Schwefelverbindungen unterstützen die Entschlackung und Entgiftung. Muskatnuss wirkt antimikrobiell und verdauungsfördernd. Die Stärke der Erdäpfel wirkt gegen Sodbrennen.