Im Frühling gibt es in Wien so einiges zu entdecken. Das Wetter wird wieder schöner, die Menschen zieht es vermehrt aus ihren Häusern und Wohnungen nach draußen und die vielfältige Natur der Stadt beginnt so richtig aufzublühen. Kurz: So umtriebig ist Wien selten.
Eine Auswahl der besten Aktivitäten für einen lebhaften und bereichernden Frühling in der Stadt.
In der Innenstadt ist wohl kein Ort so prädestiniert dafür, hier die ersten Sonnenstunden des Frühlings zu genießen, wie der Wiener Stadtpark. Das Areal zwischen Parkring und Heumarkt lädt mit seinen weitläufigen Wiesen zum entspannten Verweilen, Sport machen oder unter die Leute kommen ein. Besonders idyllisch ist die Atmosphäre am kleinen Teich mit Wasserfall in der Mitte des Parks. Und wer dann noch Lust auf ein bisschen Sightseeing hat, kommt um einen Abstecher beim vergoldeten Johann Strauss-Denkmal nicht herum.
Sportfans aufgepasst: jedes Jahr im Frühling findet in Wien der Vienna City Marathon statt. Die 42,195 Kilometer lange Route führt die Läufer dann ausgehend von der Reichsbrücke einmal quer durch die ganze Stadt, bevor sie den Zieleinlauf beim Burgtheater erreichen. Fast ein Viertel der Strecke fällt dabei auf die 4,4 Kilometer lange Hauptallee im Prater. Diese führt die Marathonläufer vom Praterstern weg, vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Riesenrad oder dem Ernst-Happel-Stadion, bis zum Restaurant Lusthaus und wieder zurück. Die breit ausgebaute Allee ist auch wenn gerade kein Marathon stattfindet naturgemäß eine der beliebtesten Laufstrecken der Stadt.
Bunt, international und egal zu welcher Tageszeit sehr belebt – so lässt sich die Gegend rund um den Yppenplatz im 16. Bezirk beschreiben. Ein Grund dafür ist der Brunnenmarkt mit seinen 170 Ständen, auf denen die diversesten Lebensmittel, Souvenirs und andere Produkte angeboten werden. Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen kommen hierher um einzukaufen, in einem der vielen verschiedenen Lokale am Yppenplatz zu essen oder im Ballkäfig Sport zu treiben. Rund um das Yppenviertel hat sich in den letzten Jahren auch ein lebendige Kunstszene entwickelt. Die Brunnenpassage ist dabei ein oft genutzter Ort für Ausstellungen und Veranstaltungen und soll dem künstlerischen und kulturellen Austausch im Viertel dienen.
Wer an einem sonnigen Frühlingstag Lust auf einen Ausflug in die Natur bekommt, ist mit einem Besuch bei der Jubiläumswarte im 16. Bezirk gut beraten. Eine lange Wendeltreppe führt hier den 31 Meter hohen Turm hinauf bis zur Aussichtsplattform, von der aus man eine wunderschöne Aussicht über die Stadt und den Wienerwald genießen kann. Die Warte ist Teil der Route des Stadtwanderweges 4 und ein Zwischenstopp hier lässt sich auch gut mit einem Spaziergang über die Steinhofgründe oder den Wilheminenberg verbinden.
Das vom Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltete Wohnhaus im 3. Bezirk zählt zweifellos zu den architektonischen Highlights von Wien und ist ein wahrer Touristenmagnet. Viele bunte Farben, quasi keine gerade Linie und eine üppige Begrünung – dass ein gewisser frühlingshafter Flair dem Haus innewohnt, lässt sich nicht abstreiten. Im Gebäude befindet sich neben zahlreichen Wohnungen auch ein Info-Shop. Ebenfalls auf den ersten Blick als Bauwerk von Hundertwasser erkennbar ist das fünf Gehminuten entfernte Kunsthaus Wien, welches eine Dauerausstellung über den Künstler beherbergt.
In Japan wird jeden Frühling das große Kirschblütenfest gefeiert, bei dem die blühende Bäume Parks und ganze Städte mit ihrer rosa Farbenpracht verzieren. Was das mit Wien zu tun hat? Naja, im Setagayapark im 19. Bezirk ist es möglich, genau solche prachtvollen Kirschblüten zu bestaunen. Und das in einem Park mit authentischem japanischem Flair, komplett mit einem Teich mit Wasserfall, japanischen Holzbrücken und einem Teehaus. Seinen Namen und seine Existenz hat der Park einer Städtepartnerschaft zwischen Döbling und Setagaya, einem Stadtteil von Tokio zu verdanken. Ein Besuch hier lohnt sich besonders im April, wenn die Kirschblütenzeit gerade ihren Höhepunkt erreicht.
Aus dem Winterschlaf erwacht Mitte März auch der Twin City Liner. Von seiner Anlegestation am Schwedenplatz fährt dieser Katermeran dann wieder täglich die Donau entlang nach Bratislava und wieder zurück. Perfekt geeignet also, um einen sonnigen Frühlingstag für einen Städtetrip in die slowakische Hauptstadt zu nutzen. Die 75-minütige Fahrt raus aus Wien und über einen sehr naturbelassenen Teil des Donaustromes ist dabei eigentlich schon das erste Highlight eines solchen Ausflugs. Im Twin City Liner finden bis zu 250 Personen pro Fahrt Platz, je nach Wochentag legt er 1-4 Mal am Schwedenplatz ab.
Wien ist berühmt für die zahlreichen Christkindlmärkte, die es jeden Advent auf diversen Plätzen in der Stadt zu finden gibt. Einen Ostermarkt hingegen gibt es nur an wenigen Standorten. Einer davon ist das Schloss Schönbrunn. Wie auch schon zur Weihnachtszeit werden jeden Frühling auf dem Vorplatz des Schlosses zahlreiche kleine Stände aufgebaut, die den Marktbesuchern leckeres Essen, Getränke oder verschiedene kleine Ostergeschenke anbieten. Abgerundet wird der Ostermarkt durch Attraktionen wie ein Riesenrad, das Strohlabyrinth oder ein Karussell, die vor allem bei Kindern sehr beliebt sind.
Ein weiterer Ort, der sich perfekt für den einen oder anderen Frühlingsspaziergang eignet ist der Maurer Wald im 23. Bezirk. Und dieser hat auch gleich ein besonderes Highlight zu bieten: die vom Bildhauer Fritz Wotruba entworfene Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit. Die “Wotrubakirche”, wie sie meist genannt wird, besteht aus 152 einzelnen Betonblöcken und hat dank ihrer markanten Architektur einen hohen Wiedererkennungswert. Aber nicht nur die Kirche selbst, sondern auch das grüne Naturareal um sie herum laden Einheimische und Touristen gleichermaßen zum verweilen ein.
Einmal quer durch die Stadt liegt an der Grenze zur Niederösterreich mit der Lobau ein Gebiet, das in Sachen “grün” und “naturbelassen” seinesgleichen sucht. Das Naturerholungsgebiet nördlich der Donau ist ein beliebtes Ziel für Wanderausflüge oder Radtouren. Einige der Gewässer hier sind sogar zum Baden freigegeben. Auch Tierliebhaber und Vogelbeobachter kommen in der Aulandschaft voll auf ihre Kosten: ungefähr 100 Vogel-, 30 Säugetier- und unzählige Pflanzenarten nennen die Lobau ihre Heimat. Viele davon sind vom Aussterben bedroht, für sie ist das Naturschutzgebiet hier ein wichtiger Rückzugsort.