Morgen, Donnerstag, 13. April, soll eine europäische Raumfahrtsonde zum Gasplaneten Jupiter aufbrechen. Vor der Kälte und Hitze im All schützt den Satelliten Thermalisolation von Österreichs größtem Weltraumunternehmen Beyond Gravity Austria mit Sitz in Meidling.
Der Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem, der Gasriese wird von über 60 Monden umkreist. Die Robotersonde „JUICE“ (Jupiter Icy Moons Explorer) soll diesen nun erforschen und ebenso drei seiner größten Monde, die innere Wasserozeane beherbergen sollen. Doch der Weg dahin ist kein leichter. “Während der mehr als zehn Jahre im Weltraum wird die Jupitersonde von Thermalisolation aus Österreich vor Hitze und Kälte im All von plus/minus 230 Grad Celsius geschützt”, sagt Kurt Kober, Geschäftsführer Beyond Gravity Austria und Leiter des globalen Elektronikbereichs bei Beyond Gravity.
100 Kilo Thermalschutz
Die Raumsonde wiegt etwa 2,4 Tonnen (ohne Treibstoff). Die Gesamtmasse der Thermalisolation allein beträgt 100 Kilogramm. Insgesamt haben Mitarbeiter von Beyond Gravity Austria dabei mehr als 500 Einzelteile der Thermalisolation an der Raumsonde installiert, von einfacher aluminisierter Polyesterfolie im Inneren des Satelliten bis zu mehrlagiger Außenisolierung, die aus mehr als 20 Lagen beschichteter Polyimidfolie besteht.
„Die Anzahl der Einzelteile ist um ein Vielfaches höher als bei anderen ESA-Raumsonden, um den extremen Umweltbedingungen zu widerstehen, denen die Sonde ausgesetzt sein wird“, so Thermalexperte Christian Ranzenberger-Stindl von Beyond Gravity Austria.
Acht Jahre auf der Reise
Nach einer achtjährigen Reise im All wird die Sonde 2031 beim Jupiter ankommen. Wissenschaftler vermuten, dass sich unter der Oberfläche der Jupiter-Eismonde Europa, Ganymed und Kallisto Wasserozeane verbergen. Die Mission wird die Monde als potenzielle Lebensräume untersuchen und dabei zwei Schlüsselthemen aufgreifen: Was sind die Bedingungen für die Planetenbildung und die Entstehung von Leben und wie funktioniert das Sonnensystem? JUICE wird außerdem Jupiters Atmosphäre und Magnetosphäre sowie die Wechselwirkung der so genannten Galileischen Monde (Io, Europa, Ganymed, Kallisto) mit dem Gasriesen beobachten.
Der Raketenstart ist für morgen, Donnerstag, 13. April vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Südamerika, geplant.