Narkose: „Schlafärzte”? Nein, sie sind Piloten!

Das Berufsbild des Anästhesisten wird in der Öffentlichkeit oft falsch dargestellt – ein Kongress in Wien soll jetzt Abhilfe schaffen (Bild: Istock by Getty Images).

Ein großer Kongress in Wien beschäftigt sich mit einem heiklen Thema: Sind Anästhesisten nur “Schlafärzte”? Oder sind sie in Wahrheit viel mehr?

Der Anästhesist ist viel mehr als nur der Narkosearzt, als der er hinlänglich bekannt ist. Seine Aufgaben sind vielfältig, er kann mit dem Piloten eines Flugzeugs verglichen werden. Sein Job dreht sich um die Sicherheit während der Operation und um die Schmerzfreiheit danach. Am 16. Oktober ruft der „Welttag der Anästhesie“ gerade diese Mediziner vor den Vorhang – und schon vorher, am 6. und 7. Oktober, wird Wien zur Hauptstadt der Anästhesie und Intensivmedizin. Der große Kongress findet in der Albert Hall im 8. Bezirk statt.

Ein großer Mangel

An Anästhesisten herrscht ein großer Mangel. Ein Grund dafür ist, dass oft ein falsches Bild von diesem Beruf vorherrscht. Diese Topmediziner sind keine „Schlafärzte“, sondern Experten, die vor der Ope­ration für die Vorbereitung ­verantwortlich sind.

Was genau ist nun eine Narkose? Die WBB-Checkliste:

– Dabei wird der Patient in Tiefschlaf versetzt.

– Narkosemittel wirken direkt aufs zentrale Nervensystem, Gehirn oder Rückenmark.

– Eine Vollnarkose führt zur Einschränkung oder Aussetzen der Atmung, Patienten werden künstlich beatmet.

– Sedieren ist hingegen ein Dämmerschlaf, bei dem man selbstständig atmen kann.