Öffi-Blockierer: Geldstrafe wird nun verdreifacht!

Auto verparkt Straßenbahn.
Den öffentlichen Verkehr durch Falschparken zu behindern, verteuert sich drastisch. ©PID/Christian Fürthner

Falsch geparkte Autos behindern regelmäßig die Öffis und sorgen für lange Wartezeiten. Im Vorjahr wurden die Straßenbahnen 1.535-mal blockiert, heuer waren es allein bis Juli insgesamt schon 1.000 Fälle. Daher werden die Strafen nun drastisch angehoben – ab 15. September zahlen Öffi-Blockierer 365 Euro!

Besonders betroffen von der Falschparker-Problematik sind die Straßenbahnlinien 9, 40, 41 und 42. Diese werden im Durchschnitt alle zwei bis drei Tage blockiert. Auch bei den Bussen gibt es oft Ärger: 787 Mal war im Vorjahr eine Haltestelle verparkt. Als Konsequenz erhöht sich jetzt die Strafe fürs Falschparken von bisher 128 Euro auf 365 Euro (plus Feuerwehr- bzw. Abschleppeinsatz).

3-Stufen-Plan als Lösung

„Das Öffi-Blockieren darf kein Kavaliersdelikt mehr sein. Wir haben einen 3-Stufen-Plan entwickelt: Neben der Sensibilisierung für das Thema haben wir viele Falschparker-Hotspots baulich entschärft, nun setzen wir den nächsten Schritt, indem wir die Strafen für Uneinsichtige empfindlich erhöhen“, so Verkehrsstadträtin Ulli Sima. Es gehe ihr aber nicht um maximales Strafen, sondern darum, dass die Öffis ungehindert fahren können. 1500 Bim-Blockaden seien eindeutig zu viel. 

Öffis effizient und umweltschonend

In einer Niederflurstraßenbahn finden rund 200 Personen Platz. Dem gegenüber steht laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ein durchschnittlicher Besetzungsgrad von 1,14 Personen pro PKW. Eine Bim transportiert also im Schnitt gleich viele Personen wie etwa 175 einzelne Autos. Somit ist der öffentliche Verkehr ungleich effizienter und umweltschonender, was in Zeiten des Klimawandels ein wichtiger Aspekt ist.

Hotspots entschärfen zeigt Wirkung 

Die Wiener Linien arbeiten seit Jahren eng mit den Bezirken zusammen, um Falschparker-Hotspots zu reduzieren. Entschärft wird durch Umbaumaßnahmen wie der Verbreiterung und Begrünung von Gehsteigen. So wurde zum Beispiel in der Währinger Kreuzgasse – einem ehemaligen Hot Spot – schon einiges verbessert. Bereits 2018 wurden zwischen Lacknergasse und Klostergasse beidseitig die Gehsteige vorgezogen und bunte Pflanzbeete errichtet. Mit der Umgestaltung des Johann-Nepomuk-Vogl-Platzes wurden 2020 vier neue Haltestellenkaps und bauliche Verbesserungen in der Eduardgasse umgesetzt. Die Anzahl der Falschparker konnte dadurch in diesem Bereich von 22 Vorfällen pro Jahr auf einen reduziert werden.

Neue Baumaßnahmen im Herbst

Im heurigen Herbst werden zwischen Martinstraße und Eduardgasse Gehsteigvorziehungen inklusive Pflanzbeete sowie neue Gehsteige errichtet, was auch Verbesserungen für Fußgänger bringt. Hier gab es bisher rund 50 Falschparker-Einsätze, die künftig stark reduziert werden sollen. Die Anzahl der Falschparker geht aber aufgrund der Aufklärung und baulichen Maßnahmen insgesamt zurück: 2021 waren die Straßenbahnen noch rund 5 Mal pro Tag blockiert, im Vorjahr wurden sie durchschnittlich nur noch 4 Mal täglich an der Weiterfahrt gehindert. Mit den erhöhten Strafen sollen auch die letzten Uneinsichtigen überzeugt werden, ihr Fahrzeug legal  zu parken und die Öffis nicht mehr zu behindern.