In Österreich ist “Win2day”, betrieben von den Casinos Austria, der einzig zugelassene Online-Glücksspielanbieter. Online-Anbieter Entain, zu dem “bwin” gehört, fordert daher eine Glücksspielreform.
Ein zeitgemäßes Lizenzsystem in Österreich in Sachen Online-Glücksspiel ist der Wunsch von Entain. Florian Sauer, Österreich-Geschäftsführer von Entain plc. betont, “dass Österreich bald eines der letzten verbleibenden Online-Glücksspielmonopole in Europa sein wird.” So wird zum Beispiel Finnland ab 2026 seinen Markt öffnen und bereitet sich aktuell auf eine offene Lizenzierung vor.
Auch der deutsche Wirtschaftsjournalist und Autor Hans-Jürgen Jakobs hält die Monopole unserer Zeit für brandgefährlich: “Sie zerstören den Wettbewerb, und das wiederum führt zu höheren Preisen, weniger Innovation und Produkten mit geringerer Qualität.” “Ein Monopol ist nur für den gut, der es hat. Alle anderen zahlen drauf“, so Jakobs weiter, “deshalb ist es die vornehmste Aufgabe des Staates, einen fairen Wettbewerb mit nachvollziehbaren Regeln zu definieren.”
Alternativmodelle zum Monopol
Florian Sauer plädiert an die österreichischen Politiker:innen, sich in Europa umzusehen, welche Alternativen es zum Glücksspiel-Monopol gibt. Es existiert mittlerweile eine Vielzahl von Modellen. “Da wir als Entain in 27 regulierten Märkten tätig sind, haben wir einen guten Überblick darüber, wie sich die Wettbewerbssituation und damit auch der Spielerschutz in Österreich verbessern ließe”, betont Sauer, für den Online-Glücksspiel ein Internet-Angebot ist – mit Anbietern aus der ganzen Welt.
Interessenskonflikt
“Das Recht zur Durchführung von Glücksspielen ist in Österreich dem Bund vorbehalten”, heißt es in § 3 des Glücksspielgesetzes. Das Staatsmonopol ist veraltet und nicht für das digitale Zeitalter geeignet. Hinzu kommt, dass das Monopol längst nicht mehr mehrheitlich bei der Republik Österreich liegt, sondern bei einem tschechisch dominierten Glücksspielunternehmen als Mehrheitseigentümer des Monopolisten Casinos Austria.