„Ohne Fleiß kein Preis“ gilt bei ihm dreifach

(C) Joham: Zum Amtsantritt von Bezirksvorsteher Baurecht (r.) lud André Stolzlechner (l.) zum Wirtschaftstalk: "Endlich gab es einen direkten Austausch mit den Unternehmern!"
(C) Joham: Zum Amtsantritt von Bezirksvorsteher Baurecht (r.) lud André Stolzlechner (l.) zum Wirtschaftstalk: "Endlich gab es einen direkten Austausch mit den Unternehmern!"

Der Mann scheint keine Ruhe zu brauchen. Stets umtriebig ist André Stolzlechner als Gastronom, Funktionär & Wiener Bezirksblatt-Kolumnist.

“Mit 56 Jahren, da fängt das Leben an!! Frei nach Udo Jürgens könnte man die Dynamik im Alltag von André Stolzlechner beschreiben. Doch so ganz stimmt es nicht – in Wahrheit verfolgt der einstige Elitepolizist, der später die Liebe zur Selbstständigkeit und Gastronomie entdeckte, einen längerfristigen Plan. „Ich möchte, dass die Selbstständigen eine stärkere Stimme bekommen. Viel zu oft geht unter, dass wir wesentlich mithelfen, dass es mehr Arbeitsplätze gibt und die Wirtschaft angekurbelt wird“, betont der Hollerei-Chef.

Spuren im Bezirk

Eine glasklare Botschaft, die er bei seinen Touren zu den Rudolfsheim-Fünfhauser Betrieben gebetsmühlenartig wiederholt. Er versucht, für seine Unternehmerkollegen wirklich da zu sein: „Und vielen kann ich durch meine regelmäßigen Porträts im Wiener Bezirksblatt eine gute Bühne bieten, ihnen helfen, noch bekannter zu werden. Dafür bin ich dem Verlag sehr dankbar.“ Den Dank geben wir gerne zurück – auch das Wiener Bezirksblatt freut sich über die faire Zusammenarbeit. Sei es in journalistischer Form mit dem „Spaziergänger“, sei es bei der alljährlichen Verleihung des Bezirks-Business-Awards in der Hollerei-Galerie oder anderen gemeinsamen Veranstalungen.

„Wir versuchen stets, unsere Galerie, die gegenüber dem Lokal in der Hollergasse liegt, auszulasten. In Form von interessanten Ausstellungen von Künstlern oder durch spannende Events. Platz genug und ein gutes Catering haben wir ja.“ So gab es am 19. Jänner den ersten Wirtschaftsgipfel des 15. Bezirks. Der neue Bezirksvorsteher war bei Stolzlechner und Unternehmerkollegen zu Gast – und es wurde offen über viele Punkte diskutiert.

„Wir konnten auch unangenehme Fragen wie jene der Parkplätze diskutieren und nach Lösungen suchen. Derartige Runden soll es regelmäßiger geben“, plant der Wirtschaftsverbands-Bezirksobmann.

(C) Bubu Dujmic: Garttin Margit schupft mit André die Geschäfte und hält ihm den Rücken frei.

Die selbst gewählte Mehrfachbelastung ist allerdings nur möglich, weil der Hollerei-Boss von Gattin Margit tatkräftig unterstützt wird. Die Chefin des Hauses ist überall zu finden – im Lokal, der Küche, beim Catering, in der Galerie oder bei gemeinsamen Abendveranstaltungen. „Keine Frage, ohne Margit wäre das alles nicht möglich“, nickt André. Die beiden betreiben das vegetarische Vorzeigelokal seit dem Jahr 1999 und sind seit 29 Jahren verheiratet. „Auch unsere drei Kinder arbeiten immer wieder mit. Das macht mich natürlich stolz.“

Mäzen

Manchmal braucht der Familienvater eine – mehr oder weniger kleine – Auszeit vom Alltagsstress. Wie er das schafft? „Durch meine Hobbys. Einerseits durch den Sport, ich fahre gern Ski, gehe segeln oder wandern. Da bekommt man den Kopf herrlich frei und kann in eine andere Welt eintauchen. Das ist auch bei meinem zweiten großen Hobby möglich: dem Sammeln und Fördern von zeitgenössischer Kunst. Zudem kann man durch Bilder, Farben, Malerei auch das persönliche Umfeld erweitern. Und dass Kunst frei sein muss, ist für mich sowieso klar.“

Viel Zuversicht

Kreativität ist in der Kunst genauso gefragt wie in der Selbstständigkeit. Und genau das hat den Stolzlechners in der schwierigen Corona-Zeit geholfen. „Wir haben schon vor ein paar Jahren mit dem Catering begonnen. Wobei wir nicht nur vegetarische Speisen liefern, sondern genauso ein Schnitzel oder ein Gulasch auf der Speisekarte haben“, so der Gastronom.

(C) Bubu Dujmic: Die Hollerei betreiben die Stolzlechners bereits seit 1999.

„In Zeiten des Zusperrens war das natürlich Gold wert – wir mussten den Vertrieb nicht extra aufbauen, sondern konnten unsere Kunden gleich beliefern.“ Womit wir bei der Zukunft wären. Sieht er zuversichtlich in die nächsten Jahre, trotz allerlei Horrormeldungen? „Absolut. Wer Gas gibt und sich bemüht, wird auch Erfolg haben.“