Endlich: Pflege wird offiziell als Schwerarbeit anerkannt

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Pflegekräfte stemmen Tag für Tag physische und psychische Höchstleistungen. Nun zieht die Politik Konsequenzen: Ab sofort wird Pflege als Schwerarbeit anerkannt – und bringt den Betroffenen endlich mehr Fairness bei der Pension.

Ob im Krankenhaus, im Pflegeheim oder bei der mobilen Betreuung: Pflegekräfte sind für viele Menschen unverzichtbar. Doch ihre Arbeit ist nicht nur herausfordernd, sondern oft auch kräftezehrend – körperlich wie seelisch. Diese Belastung wird nun offiziell als Schwerarbeit anerkannt.

Die Bundesregierung setzt damit eine langjährige Forderung von Pflegeorganisationen, Gewerkschaften und tausenden Betroffenen um.

Frühere Pension bei klaren Voraussetzungen

Die Neuerung bringt eine spürbare Entlastung: Pflegekräfte können künftig mit 60 Jahren in Pension gehen, sofern sie:

  • mindestens 45 Versicherungsjahre vorweisen können,
  • und in den letzten 20 Jahren mindestens 10 Jahre Schwerarbeit geleistet haben.

Gesundheitsministerin Korinna Schumann betonte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit ÖVP-Klubobmann August Wöginger:
„Pflege ist systemrelevant – und ein körperlicher und psychischer Kraftakt. Mit den Verbesserungen setzen wir auch eine langjährige Forderung der Betroffenen um.“

Mehr Respekt und Wertschätzung für die Pflege

Die Reform sieht vor, dass künftig auch psychische Belastungen und Mehrfachbelastungen bei der Bewertung von Schwerarbeit berücksichtigt werden. Ein klarer Fortschritt gegenüber der bisherigen Regelung, die sich vor allem auf körperliche Arbeit und Nachtdienste beschränkte.

ÖVP-Klubobmann Wöginger hält fest:
„Pflege ist einer der härtesten Jobs im Land. Wir ordnen sie nun auch gesetzlich dort ein, wo sie hingehört: In die Schwerarbeit.“

Auch strukturelle Verbesserungen in Planung

Die Bundesregierung kündigte weitere Maßnahmen an, um die Pflege langfristig zu stärken:

  • Verbesserungen bei Arbeitszeit und Dienstplänen,
  • mehr Personal zur Entlastung der Beschäftigten,
  • und gezielte Maßnahmen, um den Pflegeberuf für junge Menschen attraktiver zu machen.