Nach Londoner Vorbild werden nun auch in Wien einige Straßen farbenfroher. Die Stadt „rollt“ in den Bezirken Meidling, Rudolfsheim-Fünfhaus und in der Donaustadt bunte, aufgemalte Teppiche aus und gestaltete somit Kreuzungen im öffentlichen Raum künstlerisch.
Umsetzung vorerst in drei Bezirken
International renommierte Künstler wurden eingeladen, um die Straßenkunstwerke zu gestalten. Zwei davon – in Meidling und Donaustadt – sind bereits fertig. „Ich freue mich, dass wir nach internationalem Vorbild nun auch in Wien mehr Farbe in den öffentlichen Raum bringen. Die bunten Straßenkunst-Teppiche sorgen auch an dunklen oder trüben Tagen für gute Laune beim Überqueren und Vorbeikommen!“, ist Planungsstadträtin Ulli Sima überzeugt. Bei den ersten drei Kunstwerken handelt es sich um Pilotprojekte, die künftig auch in andere Bezirke erweitert werden können.
Ukrainischer Teppich in Meidling
Ein traditioneller ukrainischer Teppich ist das Vorbild für das rund 75 Quadratmeter große Straßenkunstwerk in der Niederhofstraße in Meidling. Das Ergebnis ist auf Höhe Meidlinger Platzl zu bewundern. Der Künstlerin Iris Andraschek geht es jedoch nicht nur darum, mehr Farbe auf die Straße zu bringen, vielmehr möchte sie eine Botschaft transportieren: „Kurz vor Ausbruch des Krieges war ich in Kiew, um gemeinsam mit ukrainischen und österreichischen Künstlern ein Projekt zu entwickeln und auszustellen. Bei einem Besuch auf dem Flohmarkt fielen mir die ukrainischen Teppiche auf. Einen davon lege ich als Zeichen gegen den Krieg und für ein Miteinander symbolisch auf die Straße”, so Iris Andraschek.
„Schneckentempo“ in der Zinckgasse
Im Kreuzungsbereich Zinckgasse/Ecke Märzstraße im 15. Bezirk kriechen ab Ende April kunstvoll gestaltete Schnecken über die Straße. Speziell im Umfeld der dortigen Schule soll das Motiv zu einer Verlangsamung des Autoverkehrs beitragen. Die Schnecken „bewegen“ sich auf rund 250 Quadratmeter über geschwungene Bögen.
Farbkristalle in der Donaustadt
Auch in der Donaustadt, unweit der U-Bahn-Station Kagran, ist eine Kreuzung bunt geworden. Entworfen vom Künstler-Duo Claudia Plank & Hans Werner Poschauko sorgt die Bemalung für mehr Farbe am Dr.-Adolf-Schärf-Platz. Als Vorlage diente ein Glasprisma, das in Spektralfarben leuchtet.