Roland Schmid, der mit der Vienna zeigt, wie man erfolgreich und trotzdem behutsam einen Fußballverein weiterentwickeln kann, scheiterte bei Rapid an einem Wort: Er hatte bei einer ORF-Diskussion vor der Präsidentenwahl von Investoren gesprochen – und schon konnten seine Gegner rund um die Ultras gegen ihn mobilisieren.
Dabei ist der Investor längst schon ein Teil dieses Sports wie der Tormann oder der Goalgetter: Und zwar nicht nur bei Manchester City, Chelsea oder Paris Saint-Germain! Selbst der Kultklub Liverpool gehört längst dem amerikanischen Milliardär John Henry, der auch die Red-Sox-Baseballer besitzt. Die Entscheidungen werden allesamt bei Konzernsitzungen in Boston getroffen – dennoch haben die „Reds“ nichts von ihrem Mythos verloren.
Und jetzt plant auch Real Madrid einen ähnlichen Coup mit dem US-Vermarkter „Legends“. Einzig die Bayern sind hier eine echte Ausnahmeerscheinung, aber die haben auch in den letzten Jahrzehnten ausnehmend gut gewirtschaftet und trotz Corona-Krise genug Bares auf dem Konto. Kann man das von Rapid auch sagen? Die Antwort ergibt sich (leider) von selbst, auch wenn sie viele eingefleischte Fans nicht hören wollen: Ohne Investor wird man, Feindbild hin oder her, Red Bull Salzburg nie gefährden können!