Sportinsider Sommer: Herzog und der neue „König“

Unser Sportinsider Robert Sommer.

Können Sie sich erinnern, wann zuletzt ein Wiener Fußball-Teamchef sein durfte? Bis zum 28. September 2005 Hans Krankl!

Er war schließlich an seinem Ego und am damaligen Präsidenten Friedrich Stickler gescheitert. ­Dessen Nachfolger Leo Windtner, ein Oberösterreicher vom Scheitel bis zur Sohle, sorgte dann mit großer Begeisterung dafür, dass kein Trainer aus der Hauptstadt den begehrten Job bekam. Gerüchten ­zufolge prahlte er damit sogar in seiner Heimat.

Rekord-Teamspieler Andi Herzog, mit Bayern UEFA-Cup-Sieger, mit Bremen deutscher Meister, als Assistent von Weltmeister Jürgen Klinsmann mit den Vereinigten Staaten WM-Coach, wurde dabei zweimal zum Spielball der Wien-Gegner: bei der Suche nach einem Teamchef stets nominiert, aber ohne Begründung kaltgestellt. Bis ihm in der lautmalerischen Sprache unserer Metropole der Kragen platzte: „Verarschen kann ich mich selber auch!“

Jetzt muss der neue Verbands-„König“ Andi Herzog zwar nicht die Füße lecken, aber eine Vertrauensbasis herstellen und wohl auch im Namen des ÖFB um Verzeihung bitten: ­Gerhard Milletich, als ­Burgenländer nicht in das westösterreichische Wien-Bashing involviert, wird dem derzeitigen Admira-Trainer früher oder später den Teamchef-Posten anbieten. Am besten gleich!