Selten zuvor war der rot-weiß-rote Sport so geeint – unter dem Motto: Der ORF-Spartenkanal darf nicht sterben! WAT-Präsident Christoph Schuh rief im Wiener Bezirksblatt zu einem Proteststurm gegen den Plan von Roland Weißmann auf, Sport Austria-Chef Hans Niessl kritisierte bei einer Krisensitzung mit dem ORF-Generaldirektor dessen „konzeptlose Entscheidung“, und ASKÖ-Boss Hermann Krist forderte sogar einen runden Tisch.
Kann man ORF Sport + tatsächlich retten? Werner Kuhn, der einflussreiche Aufsichtsrat-Vorsitzende der Bundes-Sport GmbH, ist davon überzeugt: „Anscheinend sind die Einsparungspläne mit dem Stiftungsrat keineswegs vereinbart. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.“
Zerbrochenes Glas
Dieser Sender des Staatsfernsehens, der ja einen öffentlichen Auftrag hat, ist fürs Überleben von Verbänden und Vereinen unverzichtbar. „Der für unsere Sponsoren so wichtige Medienwert wird zu zwei Drittel über TV-Übertragungen erzielt“, rechnet ÖTV-Präsident Martin Ohneberg vor. „Davon sind 75 bis 90 Prozent auf ORF Sport + zurückzuführen.“ Das heißt: Wenn dieser Kanal tatsächlich eingespart wird, ziehen sich viele Geldgeber zurück.
Erschüttert sind auch unsere Paralympics-Athleten: Ihre Wettkämpfe wären dann nicht mehr im Fernsehen. Diese Mattscheibe zerbricht unendlich viel Glas!