Thiem könnte sich in der Stadthalle verabschieden

©Madame Tussauds Wien/Christoph Kleinsasser

“Aus, Schluss, vorbei” heißt es für Tennis-Spieler Dominic Thiem nach der laufenden Saison. Kein Wunder, läuft er doch seit seinem US-Open-Sieg 2020 der Form hinterher. Ein glorreiches Ende hat er verpasst.

Die rot-weiß-roten Tennis-Fans erinnern sich, als ob es gestern gewesen wäre. Viele blieben die halbe Nacht lang auf, als im März des Jahres 2020 Dominic Thiem die Hände in die Höhe streckte. Allerdings fast ohne Publikum, da die Pandemie gerade am Höhepunkt war. Für den heute 30-Jährigen Tennisstar egal – er hatte mit dem Fünf-Satz-Sieg nach 0:2-Satzrückstand gegen Alexander Zverev seinen Lebenstraum erfüllt. Als erst zweiter Österreicher nach Thomas Muster holte er den Grand-Slam-Sieg.

Serienweise Niederlagen

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Nur wenige ahnten, dass der US-Open-Sieg sein letzter Erfolg sein sollte. Denn mit der Verwirklichung des Lebenstraums ging auch die Spannung verloren – dazu kam eine Handgelenksverletzung, die ihn monatelang pausieren ließ. Thiem schaffte es nicht einmal mehr annähernd, auf das Niveau der einstigen Nummer 3 der ATP-Rangliste zu kommen. Er leistete sich serienweise Niederlagen, bäumte sich nur selten auf, haderte permanent mit Gott und er Welt. Seine große Laufbahn war schlicht vorbei.

Aus Wien verabschieden

Lange wollte er es nicht wahrhaben. Bis jetzt. Auf ATP-Platz 117 gab er bekannt, dass er mit Saisonende den Schläger in die Ecke stellt. “Die Saison 2024 wird meine letzte sein”, heißt es in seiner Erklärung. Bedeutet, dass er im Oktober in Wien noch einmal antreten sollte, sofern er fit bleibt. Dann kann er sich von den Wien-Zuschauern verabschieden. Immerhin konnte er das Turnier in der Stadthalle 2019 gewinnen. Eines der schönsten Erlebnisse, wie er einmal gesagt hat. Hoffentlich kann er mit einem seiner mittlerweile seltenen Siege der Stadt “Adieu” sagen.

Hans Steiner
Chefredakteur