Alarm: Nur 10 % tierwohlgerechte Fleisch-Produkte in Discountern

(C) Tierschutz Austria, Martin Aschauer

Eine aktuelle Untersuchung von Tierschutz Austria deckt gravierende Missstände in den Regalen österreichischer Discounter auf. Lediglich 10 Prozent der Fleischprodukte tragen ein tierwohlverbessertes Gütesiegel, während 60 Prozent komplett ohne Gütesiegel auskommen.

Im Rahmen der „Veganuary Initiative“ hat Tierschutz Austria die Fleischprodukte österreichischer Discounter genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurden problematische Kennzeichnungen und mangelnde Standards aufgedeckt:

  • Mangel an Gütesiegeln: Drei von fünf Produkten weisen keinerlei Gütesiegel auf.
  • Irreführende Herkunftsangaben: Pseudolabels täuschen österreichische Herkunft vor, garantieren aber keine tierfreundlichen Haltungsbedingungen.
  • Importiertes Billigfleisch: Ausländisches Fleisch wird zu Niedrigpreisen angeboten, was Preisdumping und erschwerte Kontrollen begünstigt.

Österreichs Discounter scheinen sich bei verarbeitetem Fleisch auf einen Wettbewerb nach unten einzulassen“, kritisiert Esther Kronthaler, tierschutzpolitische Referentin von Tierschutz Austria.

Massentierhaltung und Umweltbelastung
Die Untersuchung macht deutlich, dass die Bedingungen in der Massentierhaltung nach wie vor gravierend sind. Überfüllte Ställe, Vollspaltenböden und Qualzuchten dominieren die Produktion. Gleichzeitig belasten intensive Fleischproduktionen Böden, Wasserressourcen und das Klima massiv. Durch die Konkurrenz mit importiertem Billigfleisch stehen heimische Landwirt:innen unter zusätzlichem Druck, höhere Standards durchzusetzen.