Bei den Wiener Erzrivalen läuft der Fußball nicht rund: Rapid leckt sich nach der Derby-Niederlage und vor der zerreißenden Präsidenten-Wahl die Wunden, die führungslose Austria zählt weiterhin Schulden: 63 Millionen Euro sind es zurzeit. Dazu kommt, dass sich Journalisten, die bei den Auswärtsspielen in der Conference League mitreisen, über das Vakuum an der Klubspitze wundern: In Posen mussten sogar zwei Marketing-Mitarbeiter zum offiziellen UEFA-Lunch, weil kein Top-Funktionär dabei war.
Im Schatten (oder besser: In der Sonne) der beiden Großklubs reift die Vienna in der 2. Liga zu einem möglichen Aufsteiger heran. Angedacht war die Bundesliga ja erst 2026 – aber was passiert, wenn es schon im kommenden Jahr so weit ist? Vizepräsident Roland Schmid will sich zwar offiziell keinen Spekulationen hingeben: „Die Saison ist noch lange.“ Aber die Gerüchte besagen, dass die Döblinger im Fall der Fälle in der Südstadt spielen würden. Eine Idee, die bekanntlich schon der FAC hatte.
Fest steht, dass die Vienna zu einer dialogorientierten, wirtschaftlichen Austauschplattform geworden ist. „Die Wirtschaft profitiert vom Sport als Netzwerk. Am Sportplatz ist man per Du, das macht die Kommunikation leichter“, meint Schmid, der doch die Präsidenten-Wahlen bei Rapid und beim ÖFB knapp verloren hat. Nun ist er ein Vorbild für die sogenannten Großen!