Fergus Sweeney hat die letzten Wochen in den Vereinigten Staaten verbracht. Jetzt hat er dem Wiener Bezirksblatt seine Impressionen der US-Präsidentschaftswahl aus Kalifornien geschickt. Eine Exklusiv-Reportage.
An einer Straßenkreuzung in Beverly Hills geht ein Dinosaurier über den Zebrastreifen. In der Hand ein handgemaltes Schild mit der Aufschrift “Dinos for Harris”. Es ist eine von tausenden Wahlwerbungen, die einem in den Tagen vor der entscheidenden Präsidentschaftswahl begegnen. Straßenschilder, TV-Spots, Radio-Diskussionen. Alles dreht sich um die Wahl mit zwei Kandidaten der Gegensätze.
Zweite Wahl gegen “The Donald”
Kamala Harris, aus bescheidenen Verhältnissen, Anwältin, war als Vizepräsidentin nur wenige Monate vor der Wahl zur Spitzenkandidatin der Demokraten statt Amtsinhaber Joe Biden gekürt worden. Auf der anderen Seite Donald Trump, Spross einer reichen Immobilien-Familie, polarisierend und als TV-Entertainer berühmt geworden, bevor er 2016 für viele überraschend zum ersten Mal Präsident wurde.
Andere Eindrücke aus Kalifornien
Nur wenige Tage vor der Wahl haben die Los Angeles Dodgers die World Series gewonnen, den wichtigsten Titel im Baseball. 250.000 Menschen lassen an einem Freitag die Arbeit liegen und feiern die Sportler bei einer grandiosen Parade vor dem Rathaus in Los Angeles. Egal mit wem man spricht, Menschen aus der Unterhaltungsindustrie, Uber-Fahrern oder Kellnern, hier werden die Daumen mit großer Mehrheit für Harris gedrückt.
Ernüchterung am Wahlabend
Die Umfragen sagen ein knappes Rennen voraus. Die erste weibliche Präsidentin der USA scheint möglich. Am Wahlabend dann Ernüchterung. Trump holt den Sieg in den entscheidenden “Battle-Ground”-States und die Mehrheit der Stimmen im ganzen Land. Mit weitreichenden Folgen für die USA und den Rest der Welt.
Fergus Sweeney ist Inhaber der Storytelling-Agentur Purple Coulee (https://purplecoulee.com/).
Der langjährige WBB-Redakteur weilte rund um die Wahl in Los Angeles.