Wiener Moderne neu gedacht: Symposium von 1900 bis heute

Mathilde Flögl, Tragetasche der Wiener Werkstätte, 1924 Papier WWBP 211-13 © MAK/Georg Mayer

Wie prägt die Wiener Moderne noch immer unsere Gegenwart? Diese Frage steht im Zentrum eines hochkarätigen Symposiums am 10. und 11. Juni im MAK. Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen beleuchten den weltweiten Einfluss dieser Epoche – von Klimt bis Gegenwartskunst, von Schönberg bis Popkultur. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung auf MAK.at erforderlich.

Wien um 1900 steht für kulturellen Aufbruch, für neues Denken und radikale Umbrüche. Namen wie Gustav Klimt, Arnold Schönberg oder Adolf Loos sind untrennbar mit dieser Zeit verbunden. Doch wie wirken ihre Ideen bis heute weiter? Genau das fragt das Symposium „Die lange Geschichte der Wiener Moderne 1900 bis in die Gegenwart“ – und rollt ihre Entwicklung bis ins 21. Jahrhundert auf.

Das MAK, das als Mitveranstalter seine eigene Geschichte mit der Wiener Moderne teilt, öffnet am 10. und 11. Juni seine Türen für Diskussionen, Vorträge und Gespräche mit internationalen Fachleuten.

Einblicke in Kunst, Musik, Literatur und Gesellschaft

Das Programm ist interdisziplinär: Am ersten Abend diskutieren hochrangige Kulturvertreter*innen wie Veronica Kaup-Hasler, Ralph Gleis, Lilli Hollein und Markus Schinwald unter der Moderation von Oliver Rathkolb über die kulturelle Bedeutung der Moderne – damals wie heute. Danach lädt das MAK zum Empfang in die Säulenhalle.

Der zweite Tag widmet sich den konkreten künstlerischen Entwicklungen in Literatur, Bildender Kunst, Design, Architektur und Musik. Dabei geht es auch um politische Verflechtungen, das Exil, feministische Perspektiven sowie aktuelle künstlerische Reaktionen auf diese historische Epoche.

Blick zurück – und nach vorne

Literaturwissenschaftler*innen wie Daniela Strigl oder Bettina Hering zeigen, wie die Wiener Moderne von der Zwischenkriegszeit bis heute literarisch verarbeitet wird. Im Bereich Kunst und Design stehen Themen wie Netzwerke, Aufbrüche und Brüche im Zentrum. Beiträge von Anita Kern oder Mechtild Widrich thematisieren auch verdrängte oder wenig beachtete Stimmen.

Ein besonderes Highlight: Das Musikprogramm mit Beiträgen von Barbara Boisits, Anita Mayer-Hirzberger und einem Gespräch mit HK Gruber. Gemeinsam beleuchten sie die musikalischen Linien von der Moderne bis zur Gegenwart.

Wie geht Moderne heute weiter?

Zum Abschluss lädt eine hochkarätig besetzte Runde zur großen Debatte: Wohin entwickelt sich die Kunst in Wien – über 100 Jahre nach dem Fin de Siècle? Mit dabei sind u.a. Lydia Haider, Daniel Ender und Peter Kogler. Moderiert wird das Gespräch von ORF-Zeitgeschichten-Experte Gerald Heidegger.

Das Symposium ist eine Kooperation zwischen dem MAK, dem Wiener Institut für Kultur- und Zeitgeschichte (VICCA) und der Universität Wien. Unterstützt wird es von der Stadt Wien | Kultur. Der Eintritt ist frei – eine Anmeldung ist erforderlich unter MAK.at