Die Maklergebühr für Mieter ist gefallen. Trotzdem kann die Wohnung teurer werden als gedacht. Um die laufenden Kosten einer Wohnung abzuschätzen, empfiehlt DIE UMWELTBERATUNG dringend einen Blick auf den Heizwärmebedarf (HWB) zu machen.
Auch wenn bei den momentanen Temperaturen wohl kaum jemand daran denkt: Der nächste Winter kommt bestimmt und dann geht es um die Heizkosten. Daran sollten vor allem all jene denken, die gerade nach einer Mietwohnung suchen. Bei der Vermietung eines Objektes muss vor Vertragsunterzeichnung ein Energieausweis vorgelegt werden. Und das ist gut so, denn der Energieausweis ist wie ein Typenschein für das Gebäude. Er zeigt, wieviel Heizenergie benötigt wird, um unter Normbedingungen auf 22 Grad Raumtemperatur zu heizen. “Die Energiekosten können starken Schwankungen unterliegen, das haben wir im letzten Jahr zu spüren bekommen. Es zahlt sich also aus, bei der Wohnungssuche genau auf den voraussichtlichen Energieverbrauch zu achten, um bei der nächsten Energierechnung keine unangenehme Überraschung zu erleben”, erklärt Moritz Formanek, Energieberater von DIE UMWELTBERATUNG.
Kennzahlen für den Energiebedarf
In Inseraten ist normalerweise nicht der gesamte Energieausweis für das Gebäude angeführt, sondern es werden einzelne Kennzahlen angegeben. Meistens ist das der HWB (Heizwärmebedarf), manchmal auch die fGEE-Zahl (Gesamtenergieeffizienz-Faktor). Beide Zahlen geben Auskunft darüber, wieviel Heizenergie voraussichtlich gebraucht wird, um eine Wohnung auf 22 Grad zu heizen. Zu empfehlen ist:
- HWB kleiner als 100
- fGEE kleiner als 1
- Für beide Zahlen gilt: Je geringer der Wert ist, desto besser!
Auf die Lage kommt’s an!
Der HWB eines mehrgeschossigen Wohnbaus ist ein durchschnittlicher Wert für das gesamte Gebäude. Wohnungen in der Mitte können weniger Heizwärme benötigen, exponierte Wohnungen deutlich mehr. Liegt die Wohnung z.B. direkt unter dem Dach, im Erdgeschoß oder an einer Ecke, die sehr windanfällig ist, kann der Energieverbrauch deutlich höher sein als der durchschnittliche HWB. Bei Erdgeschoß- oder Dachgeschoßwohnungen sollte nachgefragt werden, ob Kellerdecke bzw. Dach gedämmt sind.
Die Wahl des Heizsystems trifft der Eigentümer. Aber nicht nur auf Haustechnik oder Sanierungszustand kommt es bei den Energiekosten an, sondern auch auf das Verhalten der Bewohner. Deshalb ist auch in Wohnungen mit prinzipiell niedrigem Heizwärmebedarf der bewusste, sparsame Umgang mit Heizung und Warmwasser unbedingt notwendig.
Mehr Information
Tipps zum Wohnungskauf hat DIE UMWELTBERATUNG auf www.umweltberatung.at/wohnungsanzeigen-heizkostenfallen-entlarvenzusammengefasst.
Energiespartipps sind auf www.umweltberatung.at/energiesparen zu finden.
Individuelle Beratung zum Energiesparen gibt es an der Hotline von DIE UMWELTBERATUNG unter Tel. 01 803 32 32.