190 Jahre Kurhaus Bad Gleichenberg

v. l.: Kurhaus-Geschäftsführer Daniel Freismuth, Landeshauptmann Christopher Drexler, Eigentümerfamilie Erwin und Anita Müller, Kurhaus-Geschäftsführer Jörg Siegel, Kurhaus-Geschäftsführer Peter Hochleitner | ©Peter Siegel

Im Jahr 1678 wurden die “Sulzleitnerquelle”, später “Konstantinquelle” und die “Stradnerquelle”, später “Johannisbrunnen” erstmals in G. W. Vischers Karte von der Steiermark verzeichnet. 1834 kaufte Reichsgraf Mathias Constantin von Wickenburg, damaliger Gouverneur der Steiermark, diese natürlichen Heilquellen und machte sie allgemein zugänglich – damit war der „Curort Bad Gleichenberg” ins Leben gerufen.

Am 10. Mai desselben Jahres fand die konstituierende Versammlung des „Gleichenberger und Johannisbrunnen Actien Vereins” statt – dies gilt als Geburtstag der heutigen „Das Kurhaus Bad Gleichenberg GmbH“

Dass es sich beim Kurhaus Bad Gleichenberg um eine ganz spezielle Einrichtung handelt, zeigt ein Blick auf seine lange Historie.

Der weltweit einzigartige Kurpark hat in der Pflanzung der ersten beiden Platanen im Jahr 1837 seinen Ursprung, neun Jahre später wurde das spätere Verwaltungsgebäude der Das Kurhaus Bad Gleichenberg GmbH erbaut. Im Jahr 1850 konnte man erstmals 1.000 Kurgäste in Gleichenberg begrüßen, 1857 wurde vom Actien Verein die „Neue Restauration”, das spätere Kurhotel, errichtet.

Im Jahr 1870 wurden erstmals Krankheiten der Atmungsorgane mit zerstäubter Quellsole in einer Großrauminhalationsanlage behandelt. Ein Jahr später errichtete man das Kurhaus, welches 1945 ausbrannte und 1951 abgetragen wurde.

1894, also vor genau 130 Jahren, wurde im Hotel Mailand der Mailandsaal (geplant von August Gunolt) erbaut, der auch heute noch wohl jeden, den ihn zum ersten Mal betritt, fasziniert. Die Außenfassade ist im Neobarock, die Innenausstattung im Neorokoko gehalten.

Ein nachhaltiges Datum in der lokalen Geschichte stellt der 22. Juni 1926 dar. An diesem Tag wurde dem Curort Gleichenberg das lang ersehnte Beiwort „Bad” verliehen.

1943 gestaltete man das Heilbad in eine Lazarettstadt für verwundete und kranke Soldaten um, in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs wurde das Vereinshaus fast gänzlich zerstört, die Vereinsrestauration und die Wandelbahn wurden schwer beschädigt, das Kurhaus brannte zur Gänze ab.

Nachdem man 1930 in Bad Gleichenberg schon 7.235 Kurgäste verbucht hatte und der Kurbetrieb im Zweiten Weltkrieg völlig eingebrochen war, konnten 1948 schon wieder mehr als 5.000 Kurgäste mit 102.000 Nächtigungen in Bad Gleichenberg verzeichnet werden.

Im Vierteljahrhundert zwischen 1949 und 1974 wurde das Kurzentrum Bad Gleichenberg schrittweise völlig neugestaltet. Brunnenanlage, Badehäuser, Wandelhallen wurden neu errichtet, alle Kurgebäude zu einem Bauensemble vereinigt, wobei man in Grundzügen den Vorgängerbauten treu blieb.

Im Jahr 1963 wurde aus dem Gleichenberger und Johannisbrunnen Actien Verein eine Aktiengesellschaft, 1970 verzeichnete man in Bad Gleichenberg 19.076 Gäste und fast 340.000 Nächtigungen.

Vor genau 50 Jahren, also 1974, wurde das Thermalbad eröffnet, 1982 konnte die Mariannenquelle in einer Bohrtiefe von 1.042 Metern mit einer Wassertemperatur von 24 Grad Celsius erschlossen werden. Daraus wird nicht nur das große Thermalwasserbecken gespeist, auch heute wird noch die Sole für Inhalationen und die Behandlung von Hauterkrankungen gewonnen.

2007 begann die Abtragung der alten Wandelhalle und damit die Errichtung des neuen, heutigen Kurhauses. Am 7. Februar 2008 erfolgte die Änderung des Firmennamens von Bad Gleichenberg Therapie und Thermen GmbH auf Das Kurhaus Bad Gleichenberg GmbH. An diesem Tag wurde das neu errichtete Kurhaus mit Therapiezentrum, Therme und Hotel eröffnet, das Haus erhielt den Namen „life medicine RESORT DAS KURHAUS Bad Gleichenberg”. Als Geschäftsführer fungierte DDr. Christian Köck.

Seit 2012 steht das Curmuseum im ehemaligen Brunnentempel über der Konstantinquelle nächst dem Kurhaus allen Interessierten offen.

Am 1. März 2016 trat der neue Rahmenvertrag mit dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger zwecks Durchführung medizinischer Kurheilverfahren zur Behandlung und Betreuung von Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Atemwegserkrankungen und dermatologischen Erkrankungen in Kraft. 260 Betten stehen zur Verfügung.

Am 22. Mai 2017 wurde die Gesundheitszentrum Bad Gleichenberg Holding GmbH gegründet, die mittlerweile im 100-prozentigen Eigentum von Frau Anita Müller steht. Die Gesundheitszentrum Bad Gleichenberg Holding GmbH ist 100-prozentiger Eigentümer der Betriebsgesellschaft der Das Kurhaus Bad Gleichenberg GmbH.

Vor zwei Jahren, am 10. Mai 2022, folgte die Eröffnung der neuen Therme der Ruhe mit neuer Außensauna und neuem Restaurant Magnolie, im September desselben Jahres wurde das Thermenhotel Emmaquelle von der SHR Hotel an der Therme GmbH erworben, komplett modernisiert und an die Das Kurhaus Bad Gleichenberg GmbH verpachtet.

Vorläufiger Höhepunkt in der Geschichte ist nunmehr am 10. Mai 2024 die Verleihung des Steirischen Landeswappens an die Das Kurhaus Bad Gleichenberg GmbH, die derzeit 216 Mitarbeiter:innen beschäftigt.

Landeshauptmann Christopher Drexler überreicht das steirische Landeswappen an die Eigentümerfamilie Anita und Erwin Müller sowie an Kurhaus-Geschäftsführer Jörg Siegel (r.) | ©Peter Siegel