Die eigenen kreativen Ideen verwirklicht sehen. Für viele nur ein Traum. Für noch mehr wurde dieser Traum jetzt Wirklichkeit. Das größte Nachwuchs-Modeprojekt Österreichs feiert sein 30-jähriges Bestehen.
600 geladene Gäste nahmen am Samstag, den 5. Oktober, im Arkadenhof Platz. Gespannt warteten die Zuschauer:innen auf die Präsentation der einfallsreichen Modeschöpfungen und Nachwuchsmodels. Insgesamt wurden 63 kreative Modevisionen von jungen Modeschüler:innenvorgestellt. Begleitet von der Tanzgruppe „L’officina della danza“ und musikalisch unterstützt durch die 13-jährige Opernsängerin Maya Filimon, wurden die Gäste in Staunen versetzt.
Begeisterung bei Klein und Groß
Es ist kaum zu glauben, dass sich hinter diesen Modedesignern Kinder und Jugendliche verbergen. Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr zeigte sich begeistert: „Wer sich als Kind oder Jugendlicher traut, sein Können auf die Probe zu stellen, wird oft belohnt – mit ersten Erfolgen oder unbezahlbaren Erfahrungen.“ Wiener Landesjugendreferentin Brigitte Bauer-Sebek freut sich über die kreative Vielfalt: „Kein Entwurf gleicht dem anderen, selbst nach 30 Jahren nicht. Kids in Fashion beweist jedes Jahr aufs Neue, welch einzigartiges Potenzial in den Kindern und Jugendlichen steckt.“
Amelie, die das Kolleg an der Modeschule Herbststraße besucht, teilte ihre Erfahrungen: „Als Kind habe ich mein Taschengeld gespart, damit ich später ein eigenes Modelabel gründe. Jetzt, wo ich bei Kids in Fashion die Ideen von anderen Kids verwirkliche, fühlt sich das an wie ein Fiebertraum“, schwärmt die junge Praktikantin.
Das Projekt
In den vergangenen 30 Jahren haben Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 21 Jahren insgesamt rund 50.000 Entwürfe eingereicht, wovon knapp 2.000 reale Outfits entstanden sind. Besonders hervorheben möchte der Modeschöpfer und Initiator von Kids in Fashion, Leo Oswald, die langjährige Kooperation mit den Hairstylistinnen Grecht und Makeup-Artist Susu Babolleh. Leo begann als Jugendarbeiter beim Verein Wiener Jugendzentren und realisierte schon damals einige modische Aktionen. „Da entwickelten wir die Idee, ein Modeprojekt zu machen, das nicht nur Wien betrifft, sondern ganz Österreich und mittlerweile auch über die Staatsgrenzen hinaus.“
Von Antwerpen bis New York
Ein Beispiel dafür ist Flora Miranda, eine österreichische Modedesignerin, die mittlerweile in Antwerpen lebt und arbeitet. Den Traum vom Leben als Kunstschaffende hegte sie schon recht früh. Kids in Fashion hat sie allerdings dazu bewogen, tatsächlich in die Modebranche einzutauchen, wie sie selbst einmal verriet. Burgenländerin Kathrin Werderitsch, die bei Kids in Fashion ihre ersten Modelauftritte hatte, schaffte es bis nach New York ins Modelbusiness.
Nach der Show ist vor der Show
Auch nach mehr als drei Jahrzehnten ruft der Verein Wiener Jugendzentren erneut zu Einsendungen für Kids in Fashion 2025 auf. Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 21 Jahren aus ganz Österreich können ihre Modeentwürfe ab sofort wieder einreichen.
Das Modeprojekt Kids in Fashion besteht aus vier Teilen:
- Designwettbewerb: Kreative zwischen 4 und 21 Jahren senden im Frühjahr ihre Entwürfe ein.
- Modewerkstatt: Modeschüler*innen schneidern im Sommer die prämierten Entwürfe nach.
- Modelwettbewerb: Casting von Nachwuchsmodels, die die Kreationen am Catwalk präsentieren.
- Abschluss-Show: Die Fashionshow im Herbst bildet das große Finale von Kids in Fashion.
Alle Details zu Kids in Fashion finden sich auf der Jugendzentren-Website: www.jugendzentren.at/kids-in-fashion