Die seltenen Pinzgauer Ziegen auf der Deponie der 48er am Rautenweg haben Nachwuchs bekommen. Zwei Ziegenbabys erblickten im Tierparadies in der Donaustadt das Licht der Welt.
Seit Anfang der Neunzigerjahre ist die Deponie auch Lebensraum für Pinzgauer Ziegen. Die Ansiedlung diente mehreren Gründen. Einerseits wollte man seitens der 48er die immer größer werdenden Grünflächen und die steilen Böschungen auf der Deponie mittels „natürlicher Rasenmäher“ im Bewuchs niedrig halten. Neben diesem funktionalen Aspekt der Landschaftspflege diente die Ansiedlung aber auch dem Artenschutz.
Der Bestand erholt sich langsam
Die 48er leisteten mit der Ansiedlung der Pinzgauer Ziegen 1994 einen wichtigen Beitrag zum Überleben dieser gefährdeten Nutztierrasse. Zu Beginn des Projektes in den frühen 90er Jahren gab es in ganz Österreich nur noch knapp 200 Exemplare, seither wurden mehr als 100 geboren. Der aktuelle Zuwachs bestätigt einmal mehr die Relevanz der Deponie als Lebensraum für diese Tiere. Derzeit leben 29 Ziegen auf dem steppenartigen Gelände.
Rückzugsgebiet für viele Tierarten
Die Deponieziegen werden selbstverständlich tierärztlich versorgt und fühlen sich sichtlich wohl. Aber nicht nur sie finden hier ideale Lebensbedingungen vor, die Deponie ist ein einzigartiges Rückzugsgebiet für viele andere Tierarten, die sich oft erst wegen des Deponiebetriebes hier angesiedelt haben. Ein Beispiel dafür ist die Haubenlerche, ein Halbsteppenvogel, der laut Wiener Naturschutzgesetz zu den streng geschützten Arten mit Lebensraumschutz im gesamten Stadtgebiet zählt.
Wenn Artenschutz entzückend ist
Auch Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky hat die kleinen Ziegen bereits ins Herz geschlossen: „Ich freue mich, wenn die Herde in diesem für Wien einzigartigen Lebensraum Zuwachs bekommt. Und wenn Artenschutz in einer Stadt noch dazu so entzückend ist, ist es doppelt schön“.