Mit derzeit rund 909.000 Beschäftigungsverhältnissen in der aktuellsten Arbeitsmarktstatistik (Oktober 2022) ist ein historischer Höchststand erreicht – noch nie waren in Wien so viele Menschen in Arbeit. Gleichzeitig wächst der Standort Wien besonders dynamisch und verzeichnet den stärksten Beschäftigungsanstieg aller Bundesländer und trotzt den multiplen Krisen unserer Zeit. Dies zeigt sich auch in der Zahl der Arbeitssuchenden: die Arbeitslosigkeit liegt im Oktober 2022 mit 133.261 Arbeitsuchenden und Schulungsteilnehmern um 3.164 Personen bzw. 2,3 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von Oktober 2019.
Wiener Fachkräftesicherung als Vorbild
Mit der Einführung des Wiener Ausbildungsgeldes im Frühjahr 2021 für Wiener, die einen Gesundheits- und Sozialberufe ergreifen wollen, wurde österreichweit eine Pionierleistung erbracht. Berufsumsteiger in einer mehr als zwölfmonatigen Ausbildung konnten sozial abgesichert werden, indem das Wiener Ausbildungsgeld in der Höhe von 400 Euro monatlich zusätzlich zum gesetzlichen Anspruch aus der Arbeitslosenversicherung eingeführt wurde. Viele Bundesländer griffen dieses Modell auf, aber auch die Bundesregierung.
Wiener Pflegeausbildungsprämie NEU
Nun wird dieses Modell erweitert: Für die Erstausbildung wird jetzt neu die Pflegeausbildungsprämie von 600 Euro monatlich umgesetzt. Für Umsteiger in einen Pflegeberuf wird es weiterhin das Wiener Ausbildungsgeld des waff und das Programm Jobs PLUS Ausbildung gemeinsam mit dem AMS Wien geben.
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke betont die Wichtigkeit dieser Maßnahmen: „Pflegeberufe sind gesellschaftlich dermaßen relevant, dass es notwendig ist, Interessierte an diesem Beruf unbedingt zu unterstützen und finanzielle Hürden möglichst aus dem Weg zu räumen. Damit wird die Ausbildungszeit wesentlich erleichtert und eine zusätzliche Motivation geboten, den Weg einer erstklassigen Pflegeausbildung zu beschreiten.“
Erstausbildung: 600 Euro Pflegeausbildungsprämie
Gesundheits- und Sozialstadtrat Peter Hacker: „Die Ausbildungsprämie trägt wesentlich zur Sicherung des Lebensunterhalts bei und ermöglicht (…) sich voll auf die Pflegeausbildung zu konzentrieren. Damit schaffen wir wichtige Voraussetzungen, um junge Menschen für dieses vielfältige und zukunftsträchtige Berufsfeld zu begeistern. Diese Maßnahme ergänzt unsere Investitionen in zusätzliche Ausbildungsplätze und eine moderne Ausstattung der Wiener Ausbildungsstätten.“
Die Pflegeausbildungsprämie von 600 Euro monatlich geht an alle, die die Erstausbildung zur Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz, des FH-Studiums der Gesundheits- und Krankenpflege und von Sozialbetreuungsberufen, die die Pflegeassistenz beinhalten, an einer Wiener Ausbildungseinrichtung absolvieren. Während dieser Zeit darf keine AMS-Leistung bezogen werden. Für die Pflegeausbildungsprämie werden bis 2025 rund 60 Mio. Euro aufgewendet, finanziert zu einem Drittel von der Stadt Wien und zu zwei Dritteln vom Bund.
2.266 Auszubildende in Pflegeberufen haben diesen Herbst bereits Anspruch auf die Pflegeausbildungsprämie. Die Pflegeausbildungsprämie kann ab sofort beim waff online unter waff.at beantragt werden. Die Auszahlung erfolgt ab Jänner 2023 rückwirkend bis zum 1. September 2022.
Berufsumsteiger: Wiener Ausbildungsgeld plus AMS-Leistung
Für alle, die beim AMS arbeitsuchend gemeldet sind und einen Umstieg in einen Pflegeberuf anstreben, bietet der waff gemeinsam mit dem AMS Wien das Programm Jobs PLUS Ausbildung. Hier ist die Ausbildung verbunden mit einer Einstellzusage einer Pflegeeinrichtung oder eines Spitals. Wird eine Ausbildung absolviert, die länger als zwölf Monate dauert, gibt es zusätzlich das Wiener Ausbildungsgeld von 400 Euro monatlich. Darunter fallen die Ausbildungen zur Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz, das FH-Studium der Gesundheits- und Krankenpflege, sowie zur Fach-Sozialbetreuung. Das Wiener Ausbildungsgeld hilft dabei, die Lebenshaltungskosten während einer Ausbildung leichter zu stemmen. Seit dem Start im März 2021 haben bereits 1.404 Wiener das Ausbildungsgeld von 400 Euro für ihren Weg in die Pflege erhalten. Insgesamt kommen sie damit auf ein monatliches Einkommen von mindestens 1.294,90 Euro.