Der Wiener Opernball, für die einen die Visitenkarte Österreichs, für die anderen ein Zeichen für Prunk und Protz in Zeiten der Krise. Der 65. Opernball fand am 16. Februar nach zweijähriger Corona-bedingter Pause wieder statt. Das WIENER BEZIRKSBLATT machte sich vor und in der Oper ein Bild vom Ball der Bälle.
Aktivismus
Zum Ball der Bälle trudelten mehr als 5.000 Gäste in das Erste Haus am Ring. Erstmals schlug die Oper einen Solidaritätsbeitrag auf die Kartenpreise auf. 35 Euro pro Kartenticket gingen an die Stiftung “Österreich hilft Österreich”. Auf dem in roten Teppich gekleidete, harten Kaiserstein der Feststiege herrschte dichtes Gedränge: Bundespräsident und Bundeskanzler, Lugner und Lugner-Gast Fonda, Prominenz und Protestler, Ballgast und Ballberichter.
Die Stimmung war gut und ausgelassen, man freute sich nach zwei Jahren endlich wieder zu feiern. Jane Fonda, Klimaaktivistin, Hollywoodstar und Unternehmerin, kam in weiß-cremefarbenen Kleid. Laut Richard Lugner gefiel ihr der Ball sehr gut. Aktivistisch zeigte sich am Red Carpet Klimaaktivistn Lena Schilling: “Ihr tanzt, wir brennen” stand auf dem entrollten Banner. Einige Ballgäste fanden die Aktion gut, aber schlecht durchgeführt. Man hätte früher kommen und das Banner bei vollbesetzter Stiege entrollen müssen.
Glitzer, Federn und Krapfen
Während bei den Herren vorschriftsmäßig der schwarze Frack dominierte, war die Damenwelt in funkelnden Glitzer gekleidet. Krönchen und Federn rundeten den Look mancher Gästin ab. Besonders Silvia Schneider, die mit Partner Jamie Harrison den Ball beehrte, bestach. Hautfarben, unzählige Funkeleien und komplett rückenfrei bewiesen das designerische Talent der Tausendsasserin Schneider.
Auch für das passende Katerfrühstück nach einer rauschenden Ballnacht wurde gesorgt: Krapfen und Mineralwasser to go für alle Ballgäste.