Trotz der 72 Prozent Gegenstimmen im Bezirk wurde das Rad-Bauprojekt nun vom Rathaus abgesegnet. Bezirks-Vize Thomas Mader ist damit zufrieden, Vorsteher Resch nicht.
Die Mehrheit der Döblinger Bezirksrät (SPÖ, NEOS und Grüne) hat sich vor Monaten für einen durchgängigen, baulich getrennten Zweirichtungsradweg in der Krottenbachstraße ausgesprochen. Gegen die ÖVP und die FPÖ und gegen zahlreiche Bewohner. Die Befragung der Anrainer durch Bezirksvorsteher Daniel Resch konnte da trotz 72 Prozent Gegenstimmen nichts ändern. Ein erster Abschnitt zwischen Cottagegasse und Flotowgasse wurde von der Rathaus-Koalition schließlich mit Unterstützung der Grünen ohne den Bezirk beschlossen. Dieser Abschnitt befindet sich bereits in Bau und sorgt derzeit für ein tägliches Verkehrschaos.
Pro & Contra zum Zweitrichtungsradweg
Trotzdem ist Bezirksvorsteher-Stv. Thomas Mader überzeugt: „Die Vorteile eines baulich getrennten Radweges in der Krottenbachstraße überwiegen bei Weitem! In Döbling wohnen über 73.000 Menschen und sie sollen die Möglichkeit haben, sicher und klimafreundlich mit dem Rad unterwegs zu sein. Durch den Bau eines Radwegs auf der Krottenbachstraße wird eine große Lücke im Hauptradverkehrsnetz geschlossen.“
Zweiter und dritter Abschnitt abgesegnet
Trotz anhaltender Ablehnung aus Teilen Döblings hat der zuständige Gemeimderatsausschuss im Rathaus nun auch den zweiten und dritten Abschnitt des Zweirichtungsradweges abgesegnet. Noch heuer im Sommer wird mit dem Bau des dritten Abschnittes zwischen Börnergasse und Felix-Dahn-Straße begonnen, weil hier die Arbeiten an der Wasserleitung beendet werden können.
Lückenschluss wird noch dauern
Mit dem „Lückenschluss“ zwischen Flotowgasse und Börnergasse müssen sich die Radfahrer noch bis 2024 gedulden. Dieser Abschnitt stand wegen der über 200 Stellplatzverlusten für die Anrainer noch zur Diskussion, ist aber nach einer angeblich „eingehenden Prüfung aller möglichen Varianten“ nun doch beschlossen worden. 2024 wird hier auch hier ein 850 Meter langer baulich getrennter Radweg errichtet! Eine von ÖVP und FPÖ vorgeschlagene Alternative Routenführung über die parallel laufende Hutweidengasse und die dortige Errichtung einer Fahrradstraße wurde verworfen.
Über die Kosten wird vom Rathaus nur bekanntgegeben, dass alleine im Vorjahr 26 Millionen Euro in die Radinfrastruktur investiert wurden.