Ab 2025 werden die gewerblichen und privaten Kund:innen zu 100 Prozent mit nicht-russischem Gas versorgt. Mehrkosten für die Kund:innen entstehen dadurch keine.
Die Mehrkosten trägt der Energie- und Gaslieferant selbst. „Wir nehmen für diese Maßnahme einen mittleren einstelligen Millionenbetrag in die Hand. Diese Mehrkosten geben wir nicht an unsere Kund*innen weiter“, betont Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. „Wer Gas oder Wärme von Wien Energie bezieht, kann sicher sein, dass damit nicht der Krieg Russlands finanziert wird.“
Gasherkunft schwerer als gedacht
Anders als bei Strom gibt es bei Gas kein eindeutiges Kennzeichnungssystem. Das Europäische Gasnetz funktioniert wie eine Art „Gas-See“. Gasmengen werden importiert und in diesen „See“ eingespeist und von dort entnommen. Um den Ausstieg aus russischem Erdgas zu ermöglichen, hat Wien Energie direkte Lieferverträge mit mehreren Handelspartnern abgeschlossen. Die Herkunft wird mit einer „Declaration of Honour“ garantiert. Neue Liefermengen werden von Händlern gekauft, die versichern können, dass sie die in Wien benötigte Menge an nicht-russischem Gas in das Gasnetz einspeisen können. Überschussmengen aus unbekannter Herkunft werden an der Energiebörse verkauft.
Blick nach vorne
„Wien Energie unternimmt alles, was für uns im aktuellen rechtlichen und regulatorischen Rahmen möglich ist. Wir liefern 2025 bilanziell 100 Prozent Gas nicht-russischer Herkunft an unsere Kund*innen“, so Strebl. Der Geschäftsführer wünscht sich bessere Rahmenbedingungen, die vom Bund bisher nicht umgesetzt wurden.