Ottakring: Undercover-Steffi serviert beim “Herrgott”

Die Bezirksvorsteherin inmitten einer Runde von Stammgästen des Herrgott (Bild: BV Ottakring).

Einmal noch im alten Jahr war Stefanie Lamp undercover unterwegs. Diesmal in der Speckbachergasse und hinter der „Budel“ des Heurigen.

Sie nennen sich die „Muppets“ und sind seit einer gefühlten Ewigkeit regelmäßig im „Herrgott aus Sta“. Der älteste Stammgast sogar seit 55 Jahren. Also rund ein Erwachsenenalter länger als Steffi Lamp alt ist. „Ah, die junge Frau Bezirks­vorsteherin, das freut mich aber, sie zu treffen“, strahlt eine reifere Dame, die mit ihrer Freundin gerne in der Speckbachergasse 14 einkehrt.  

Spezielle Bedienung

Und schon ist Steffi Lamp an diesem Freitag-Spätnachmittag beim nächsten Tisch, um die Hand auszustrecken: „Darf ich mich vorstellen …“ – „Ach, das brauchen Sie doch nicht, ich kenne doch unsere Frau ­Bezirksvorsteherin“, sagt eine andere Dame, deren Mann sich sehr über den „Jungen Wiener“-Wein freut, den er kredenzt bekommt. Ein anderer Gast nützt gleich die Gelegenheit, um sich von der Bezirkschefin ein neues Schnitzerl bringen zu lassen. „Na, weil’s ihm halt zu klein ist – auch das ist kein Problem.“

Hand aufs Herz

Der „Undercover-Einsatz“ war ­jedenfalls ein voller Erfolg: „Es ist schön, mit den Menschen im Bezirk zu reden, ihnen in gemütlicher Atmosphäre zuzu­hören“, sagt Lamp. „Durchs Reden kommen ja die Leute zusammen – und hier beim Heurigen noch ­leichter. Ich möchte ja wissen, was die Ottakringer wirklich am Herz haben.“ Ob es nun um fehlende Parkplätze geht, um die Fragen der Sicherheit, um die Teuerung oder die vielen Umbaumaßnahmen im Bezirk. Vieles konnte bei den „speziellen Sprechstunden“ beplaudert werden. 

Überraschungstour

Der Einsatz beim einst von Karl Hodina so schön besungenen „Herrgott“ war der dritte Undercover-Einsatz des Jahres nach der Müllaktion in der ­Thaliastraße und dem Ottakringer-Bad-Besuch im Sommer. „Die Aktionen gehen nächstes Jahr weiter“, so die Vorsteherin, „wir haben schon ein paar Ideen, wo ich plötzlich auf­tauchen werde.“

Bilder: Steiner, BV 16

Hans Steiner
Chefredakteur