Polit-Erdbeben in Margareten um die Bezirksvorsteherin

Nach fünf Jahren ist Ende April Schluss: Margaretens Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic (Bild: Diesner).

Obwohl es schon länger gemunkelt wurde, überrascht es doch: Die seit fünf Jahren amtierende Bezirkschefin Silvia Jankovic wird nicht Spitzenkandidatin bei der Bezirksvertretungswahl am 27. April. Das hat die Bezirkspartei beschlossen.

Schon seit Jahren ist die SPÖ Margareten zerstritten. Um die Vorgängerin von Silvia Jankovic, Susanne Schaefer-Wiery, gab es ebenso jahrelange interne Streitigkeiten, bis sie aus der Partei ausgetreten ist. Nachdem Jankovic 2020 erst Spitzenkandidatin, dann Vorsteherin wurde, dachte man, die Gräben wären zugeschüttet. Doch gestern Abend wurde man eines Besseren belehrt.

Jankovic bedankt sich

“Manchmal verlaufen Dinge anders, als man es sich wünscht,”, betonte Silvia Jankovic gestern nach 21 Uhr via Facebook-Posting. “Ein Teil der SPÖ Margareten hat entschieden, mich nicht erneut als Spitzenkandidatin für die Bezirksvertretungswahl am 27. April aufzustellen. Diese Entscheidung nehme ich mit großem Bedauern zur Kenntnis.” Rumms! Und weiter: “Ich liebe diesen Bezirk, ich liebe die Menschen hier. Ich werde mich weiterhin mit vollem Einsatz für ein lebenswertes, sozial gerechtes und klimafreundliches Margareten einsetzen.”

Zukunft noch offen

Was diese Worte genau bedeuten, war zu Beginn noch unklar. In der SPÖ hat sich jedenfalls Bezirksrat Christoph Lipinski gegen Jankovic durchgesetzt. Er war bisher Vorsitzender der Kommission für Wirtschaft, Arbeit und Partizipation. Nun dürfte er der Vorsteher-Kandidat der Sozialdemokraten im Bezirk werden. Die Latte liegt hoch: Mit Jankovic wurde 2020 ein Ergebnis von 35,3 % geholt – allerdings waren die Grünen mit 28,2 % nicht weit zurück.

Hans Steiner
Chefredakteur