Neue Krankheiten durch Asiatische Tigermücke

Eine Asiatische Tigermückengelse sticht in einen Arm.
Die Asiatische Tigermückengelse komt mittlerweile in ganz Österreich vor. ©Pixabay

Die Asiatische Tigermücke ist möglicher Überträger von über 20 Krankheiten. Vor elf Jahren wurde sie erstmals in Österreich entdeckt. Im Vorjahr war das Insekt laut Gelsenmonitoring der AGES bereits in allen Bundesländern vertreten. Mehr noch: In Teilen von Wien gibt es bereits etablierte Populationen, die den Winter bei uns überstehen können.

Einige Krankheiten wie z. B. Dengue-Fieber, Zika oder Chikungunya können nur von der Asiatischen Tigermücke übertragen werden, nicht jedoch von den heimischen Stechmückenarten. Die genannten Krankheitserreger kommen in Österreich bisher zwar noch nicht vor, im Fall des Chikungunya-Virus geht das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) aber bereits von einer hohen Wahrscheinlichkeit einer Einschleppung nach Europa aus.

Überwachung wird immer wichtiger

Die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) führt im Auftrag des Gesundheitsministeriums von Anfang Mai bis Ende Oktober ein sogenanntes Ovitrap-Monitoring im gesamten Land durch. Dabei werden Fallen aufgestellt und die darin abgelegten Eier untersucht, um verschiedener Stechmückenarten zu identifizieren. Diese sogenannte Ovitraps werden hauptsächlich in städtischen Gebieten und an Orten aufgestellt, an denen gebietsfremde Arten eingeschleppt werden können, wie beispielsweise Autobahnraststätten.

Verbreitung über Fernbus-Haltestellen 

In Städten ist es in der Regel wärmer als in ländlichen Gegenden, was das Überleben von Tigermückenpopulationen über den Winter begünstigt. In Wien beispielsweise werden sie hauptsächlich durch den Fernverkehr in den südöstlichen Grüngürtel oder an bestimmten innerstädtischen Fernbus-Haltestellen eingeschleppt. Seit der ersten Sichtung im Jahr 2020 haben Tigermücken in diesen Gebieten überwintert und sich anschließend in benachbarte Wohngebiete und Gartensiedlungen ausgebreitet.

Mücken über Mosquito-Alarm melden

Auch die Bürger können wertvolle Informationen über das Vorkommen von Tigermücken liefern. Mit der kostenlosen App “Mosquito Alert” können potenzielle Tigermücken einfach gemeldet werden. Die eingereichten Fotos werden von nationalen und internationalen Experten begutachtet und die Funde werden auf einer öffentlich zugänglichen Karte angezeigt.
Mosquito-Alert-App

Schulung zur Bekämpfung der Tigermücke

Am 22. und 23. Mai veranstaltet die AGES einen Kurs zur Bekämpfung von Tigermücken in Österreich. Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter von Gemeinden, Organisationen der öffentlichen Gesundheitsvorsorge sowie Schädlingsbekämpfer. Ziel ist es, einen allgemeinen Überblick über Stechmücken und deren Bekämpfung zu geben.

Jeder kann zur Eindämmung beitragen

Tigermücken sind sogenannte “Container-Brüter” und bevorzugen kleinste Wasserstellen zur Eiablage. Im städtischen Bereich können das alle Arten von Gefäßen sein, in denen sich Wasser ansammelt. Dazu gehören Regentonnen, Vogeltränken, Gießkannen, Gullys, verstopfte Dachrinnen, Pflanzenuntersetzer und vieles mehr. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kann man diese potenziellen Brutstätten aber gelsensicher machen.

  • kleine Wasserstellen wie Vogeltränken oder Blumenuntersetzer mindestens einmal pro Woche entleeren
  • Kleinstwasserstellen wie Schirmständer, Zaunrohre, Vertiefungen in Astgabeln oder Dekorelemente abdecken oder mit Sand befüllen
  • Gegenstände wie Gießkannen, Reifen, leere Blumenkästen, Aschenbecher unter Dach lagern oder umdrehen, damit sich kein Wasser ansammeln kann
  • Regentonnen verschließen oder mit feinmaschigem Insektenschutzgitter bedecken
  • verstopfte Dachrinnen vermeiden

Mehr Infos zu Gelsen und Krankheiten hier