
Teil 47 unserer Serie „Josef Taucher präsentiert: WIENER WUNDER-WELTEN“ führt in die Hochliteratur – auf den Spuren von Stefan Zweig.
Stefan Zweig
Stefan Zweig ist ohne Zweifel einer der bekanntesten Schriftsteller Österreichs. Sein Leben und Wirken in seiner Geburtsstadt Wien sind bis heute sicht- und spürbar. Wir haben uns gemeinsam mit dem Wiener-Wunderwelten-Initiator Josef Taucher auf Spurensuche begeben, um die Lebenswelt von einem der größten und tiefsinnigsten Künstler und Literaten zu erfassen.
Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 als Sohn des jüdischen Textilunternehmers Moritz Zweig und dessen Frau Ida Brettauer in Wien geboren. Am Haus am Schottenring, in dem er geboren wurde, ist eine Gedenktafel angebracht, die daran erinnert. Die Familie wohnte später am Concordiaplatz, dann in der Rathausstraße. Nach der Volksschule in der Werdertorgasse besuchte
er das Wasagymnasium, an dem ebenfalls eine Gedenktafel zu seinen Ehren prangt. Nach der Matura studierte er an der Universität Wien.
Der Kaffeehausliterat
Zweig zählte zu den berühmten Kaffeehausliteraten, die angeregte Gespräche über inspirierende Gedanken und so manch hitzige Debatte in den Kaffeehäusern der Stadt führten – so auch im Kaffeehaus an der Universitätsstraße 11, in dem sich heute das Café Stadtkind befindet. In seinem Werk „Die Welt von Gestern“ schrieb er:
„Aber unsere beste Bildungsstätte für alles Neue blieb das Kaffeehaus. Um dies zu verstehen, muss man wissen, dass das Wiener Kaffeehaus eine Institution besonderer Art darstellt, die mit keiner ähnlichen der Welt zu vergleichen ist. Es ist eigentlich eine Art demokratischer, jedem für eine billige Schale Kaffee zugänglicher Klub, wo jeder Gast für diesen kleinen Obolus stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben, Karten spielen, seine Post empfangen und vor allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen und Zeitschriften konsumieren kann.“
Seine Josefstadt
Zum 8. Bezirk hatte Zweig eine besondere Beziehung. Wir bleiben in der Kochgasse 8 vor einem vierstöckigen Haus stehen. Eine Gedenktafel erinnert bis heute daran, dass es das Haus ist, in dem der Literat lebte und arbeitete.