Jährlich im Oktober organisiert die fairplay-Initiative für Vielfalt und Antidiskriminierung ihre Aktionswochen gegen Gewalt und Hass im Sport. Dabei sind alle Vereine in Österreich dazu aufgerufen, gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Dieses Jahr stehen die Themen Gewalt gegen Frauen und Sexismus im Sport im Vordergrund.

Wie letztes Jahr beteiligen sich der Österreichische Fußball-Bund und die Fußball-Bundesliga, sowie Basketball Austria wieder an der Initiative. Neu mit dabei ist heuer auch der Österreichische Eishockeyverband. Die Verantwortlichen hoffen, dass der Rekord von über 180 teilnehmenden Vereinen aus dem letzten Jahr 2025 getoppt wird. Bei der Auftaktveranstaltung der Aktionswochen im Amtshaus Landstraße waren Vertreter aller teilnehmenden Sportverbände anwesend.

Ein gemeinsamer Aufruf

Der Vorstandsvorsitzende der Fußball-Bundesliga, Christian Ebenbauer, findet: „Gesellschaftliche Bedeutung zu haben, heißt auch gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.“ Er erklärt, die Liga möchte die einzelnen Vereine daher beim Thema Gewaltprävention „fördern und fordern“. Unter anderem durch einen sozial-präventiven Block im Lizenzierungsverfahren oder einen eigenen Fördertopf.

Auch Verteidigerin Virginia Kirchberger vom FK Austria Wien und dem ÖFB-Nationalteam streicht hervor, dass „gegeben sein muss, dass man von Vereinen und Verbänden zu Diskriminierungsthemen aufgeklärt wird.“ Sie betont auch ihre Rolle als Vorbild und Aushängeschild, in der sie sich klar gegen Gewalt, Sexismus und Hass stellen kann.

Diana Picorusevic, Meistertrainerin der BK Raiffeisen Duchesses, hebt ebenfalls ihre Vorbildfunktion als Trainerin hervor. „Ich kann einen respektvollen Umgang vorleben, zugänglich für Spielerinnen sein, wenn ein Vorfall passiert und so ein vertrauensvolles Umfeld ohne Hemmschwelle schaffen.“ Aber auch die einzelnen Sportverbände sieht sie in der Verantwortung. Diese haben laut Picorusevic die Aufgabe, „ein sicheres und diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen und konsequent zu handeln.“

Yasmin Stepina, Vizepräsidentin des Österreichischen Eishockeyverbandes, erklärt, dass Respekt und Wertschätzung im Team und zum Gegenüber in ihrem Sport „zwei wichtige Eckpfeiler sind.“ Sie setzt sich dafür ein, dass diese Werte Sportlern auch schon im Kinder- und Jugendbereich näher gebracht werden.

Schon kleine Aktionen können viel bewegen

Ein Verein, der sich ebensolche genderspezifische Arbeit mit jungen Burschen zur Aufgabe gemacht hat, ist poika. Obfrau Tara Pire betont: „Sport ist ein zentraler Organisationsraum für junge Männer.“ Werte wie Teamgeist und Fairness werden vermittelt, aber auch oft problematische Muster wie toxische Männlichkeit, Sexismus oder Homophobie geprägt. Ihr Verein will daher auf Jugendliche und ihre Lebensrealität eingehen, indem sie viel individuell und auf Gesprächsebene mit ihnen arbeiten.

Solche Schulungen und Workshops sind aber nur eine Möglichkeit, um ein Zeichen gegen Gewalt und Sexismus im Sport zu setzen. An den fairplay Aktionswochen können sich Vereine auch schon durch kleinere Aktionen wie Videokampagnen oder Social Media Posts beteiligen. Interessierte Sportvereine können sich unter diesem Link für die fairplay Aktionswochen anmelden. Die Initiative schickt ihnen dann das Kampagnenmaterial, Textvorlagen und Aktionsvorschläge zu.