Das frisch renovierte KunstHausWien hat ab heute (29. Februar) wieder geöffnet. Bis 3. März laden „Opening Days“ bei freiem Eintritt und einem interaktiven Programm zum Besuch ein.
Der Umstieg auf erneuerbare Energie, die Erneuerung der Gebäudetechnik, die Umgestaltung der Hundertwasser-Sammlung, eine Foyer-Erweiterung, die Verbesserung der Barrierefreiheit und ein neues Café standen im Fokus der Modernisierung. „Damit wurde nicht nur Hundertwassers künstlerisches Erbe bewahrt, sondern auch zukünftigen Generationen ein nachhaltiger Museumsbetrieb ermöglicht“, so Gerlinde Riedl, Direktorin des KunstHausWien.
Hydrothermie für weniger Energieverbrauch
Für den Umbau stand ein Gesamtbudget von 3,5 Mio. Euro zur Verfügung. Das Hauptaugenmerk der Arbeiten im Bereich der Gebäudetechnik lag auf der Einführung von Hydrothermie, der Nutzung der Wärme des Grundwassers zur Energiegewinnung. Durch diese Umstellung konnte im Vergleich zur ursprünglich klimatisierten Fläche eine Reduktion des Energieverbrauchs um 75% erreicht werden. Weitere Effizienzsteigerungen ergeben sich aus der vollständigen Umrüstung auf LED-Beleuchtung sowie dem Einbau einer Grundwassersysteme für die Bewässerung der mehr als 260 verschiedenen Pflanzenarten im KunstHausWien.
Café des Museums unter neuer Leitung
Der Projektraum Garage wird noch bis Anfang April umgestaltet und steht ab dann für eine vielseitige Nutzung als Ausstellungs- und Vermittlungsraum zur Verfügung. Mit der Wiedereröffnung präsentiert sich auch das Café des KunstHausWien unter neuer Leitung: Daniel Karl und Julia Häußler betreiben bereits das Café Hildebrandt im Volkskundemuseum Wien und treten mit einem nachhaltigen und lokalen Restaurantkonzept an.
Neue Exponate in der Dauerausstellung
Die frisch renovierten Räumlichkeiten im 1. und 2. Stock zeigen insgesamt 170 Schlüsselwerke von Friedensreich Hundertwasser, darunter 50 Bilder und Leihgaben, die im KunstHausWien noch nie oder schon sehr lange nicht mehr zu sehen waren. Die Exponate werden erstmals von Kontextinformationen begleitet, bei denen die eigenen Worte des Künstlers im Vordergrund stehen. Ein Highlight der Ausstellung ist das neue Modell der „Regentag“ – dem Schiff Hundertwassers, das vom Museum eigens für die Schau in Auftrag gegeben wurde.
Ausstellung zur ersten Klima Biennale
Inhaltlich verstärkt das Museum mit Start der Klima Biennale Wien ab 6. April seine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis Mensch-Kunst-Natur und den Folgen des globalen ökologischen Wandels. Das zeitgenössische Ausstellungsprogramm beginnt mit „Into the Woods“, einer Gruppenausstellung, die sich dem Lebensraum Wald sowie seinen Bedrohungen widmet. Sechs künstlerische Projekte sind eigens für die Ausstellung entstanden.
Eigens fürs Kunsthaus entwickelte Schau
Ab 5. September zeigt das Museum die Ausstellung „The End is where we start from“ von Anne Duk Hee Jordan. Barbara Horvath, Kuratorin des KunstHausWien: „In einer fantastischen Gesamtinstallation erzählt die Künstlerin von der Zeit des ersten Lebens und einer Atmosphäre des Atmens.“ Die immersive Schau wird eigens für das KunstHausWien entwickelt – multimediale Installationen, Skulpturen, Textilarbeiten und Sound verwandeln die Ausstellungsräume in eine geheimnisvolle Welt voll obskurer Objekte und Kreaturen.
Einzelausstellung im Projektraum Garage
Zeitgleich eröffnet im Projektraum Garage die erste institutionelle Einzelausstellung der britischen Künstlerin Emma Talbot in Österreich. Das Werk der 1969 geborenen Künstlerin beschäftigt sich mit der Außenwelt, die unsere innere Welt verstört und erschüttert.
Fokus auf Zusammenarbeit mit Bevölkerung
Ein neuer Schwerpunkt des Museums liegt in der Vermittlungsarbeit mit lokalen Communities. Durch die Zusammenarbeit mit Initiativen im Bezirk und dem Knüpfen neuer Beziehungen zur Nachbarschaft sowie einer niederschwelligen Herangehensweise an Kunst sollen die Menschen zum Nachdenken über eine nachhaltige Zukunft und zum aktiven Mitgestalten motiviert werden. Das Programm startet im April im Rahmen der Klima Biennale Wien und setzt sich im restlichen Jahrunter anderem in Form von Tauschbörsen, Repaircafés und Ökologie-Führungen fort.