Im Rahmen des Theaterfestival Niederösterreich ist in der Bühne Baden die Johann-Strauß-Operette Wiener Blut zu sehen.
Das Stück ist eine witzige Bäumchen-wechsel-dich-Komödie vor dem Hintergrund des Wiener Kongresses, und das mit wunderschöner Musik: So beschreibt Michael Lakner, künstlerischer Leiter der Bühne Baden, diese Operette. In seiner Inszenierung des Strauss-Klassikers setzt er vor allem auf historische Authentizität. „Das Stück spielt 1815, und das ist auch wichtig für die Gesellschaft, in der sich die amourösen Abenteuer abspielen“, ist Lakner überzeugt. „Der Ball im 2. Akt ist etwa eindeutig für Metternich ausgerichtet, auch, wenn er selbst nicht auf der Bühne zu sehen ist.“
Entstehungsgeschichte des Stücks
So ist “Wiener Blut” entstanden: Alle Ohrwürmer waren ursprünglich als Instrumentalstücke komponiert, wurden aber in Gesangsnummern transformiert – unter strenger Überwachung durch den Komponisten, der sich mit 73 Jahren zu alt fühlte, ein neues Werk aus der Taufe zu heben. Und dann ist da natürlich die Geschichte selbst, die auf launige Art erzählt wird.
Inhalt von “Wiener Blut”
„Es ist ein Lotterleben, das da gezeigt wird, und ein unglaublich spannendes Sittenbild der damaligen Zeit“, meint Lakner lachend. „Das gesamte Stück liest sich fast als Einladung zum Seitensprung. Die Gräfin, eine waschechte Österreicherin, stets keck, versteht sich überhaupt nicht mit ihrem überkorrekten Mann. Erst, als der selbst zum Don Juan wird, wird er für seine Frau wieder interessant. Und auch die anderen Figuren sind keine Kinder von Traurigkeit. Als Regisseur kann man bei so vielen Tabubrüchen natürlich aus dem Vollen schöpfen.“
INFO:
Bis 1.9.2024
buehnebaden.at