Im 13. Bezirk lässt es sich gut leben. Und das nicht erst in der heutigen Zeit. Menschen zog es bereits vor über 25.000 Jahren nach Hietzing – und damit ist hier der älteste besiedelte Teil unserer Stadt.
Es war eine archäologische Sensation, die Bauarbeiter 1969 bei Aushubarbeiten in der Titlgasse freilegten. Sie stießen auf die Reste eines altsteinzeitlichen Jägerlagers. Die aufgefundenen Steinwerkzeuge wurden vor rund 25.000 Jahren verwendet. Damit handelt es sich um den ältesten Nachweis einer Besiedelung des Wiener Raums. „Man darf also ruhig sagen, dass der erste Wiener ein Hietzinger war“, erzählt Rudolf Wawra, der Kustos des Bezirksmuseums Hietzing, mit einem etwas verschmitzten Lächeln, während er stolz die exquisiten Exponate zeigt.
Historisch bedeutend
Jungsteinzeitliche Funde stammen aus dem Gebiet Schönbrunns und dem Gemeindeberg, Besiedelungen in der Bronzezeit sind durch Funde im heutigen Wienflussbett und im Lainzer Tiergarten nachgewiesen, die Anfänge der Eisenzeit durch besonders interessante Grabbeigaben. Römische Veteranen siedelten am Roten Berg und während der Völkerwanderung hinterließen ihre Spuren Awaren und slawische Ansiedelungen entstanden. Von all dem kann man sich im Bezirksmuseum ein Bild machen – und von einigem mehr.
Einen Besuch wert
Im Bezirksmuseum, welches heute bei Am Platz 2 beheimatet ist, finden sich zahlreiche interessante Zeugnisse der Zeit. Zum Beispiel die mehr als 125 Jahre alte Schreibmaschine der Nobelpreisträgerin Bertha von Suttner, die vom Lokalschriftsteller J. Vinzenz bis zu dessen Tod 1963 verwendet wurde, das Modell der von Josef Hoffmann gebauten „Villa Primavesi“ in der Gloriettegasse oder das Modell einer Radiumkanone, die für das Krankenhaus Lainz gebaut wurde, gehören ebenso dazu wie Erinnerungsstücke an das Kaiserhaus sowie die Schau historischer Ansichten.