Es ist offiziell: Der beste Nachwuchswissenschaftler in der Zoo- und Wildtiermedizin 2024 arbeitet im Tiergarten Schönbrunn.
Parasitologe Dr. David Ebmer erhielt von der European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians (EAZWV) den diesjährigen Rudolf Ippen Young Scientist Award. Der Tiergarten Schönbrunn ist der einzige Zoo mit einem hauseigenen Parasitologen und einem parasitologischen Labor dieser Größe. Er übernimmt daher nicht nur in der parasitologischen Diagnostik, sondern auch in der Forschung weltweit eine Vorreiterrolle, die nun durch diesen Preis eine besondere Anerkennung findet.
„Die Parasitologie wurde in zoologischen Gärten lange Zeit vernachlässigt. Als promovierter Parasitologe war es mir ein besonderes Anliegen, im Tiergarten einen parasitologischen Forschungsschwerpunkt zu etablieren. Umso glücklicher sind wir, mit Herrn Ebmer einen herausragenden Parasitologen für die tiergarteneigene Parasitologie gewonnen zu haben“, erläutert Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck.
Robben als Forschungsschwerpunkt
Der Rudolf Ippen Young Scientist Award ist eine internationale Anerkennung für die wissenschaftliche Arbeit Ebmers und zeigt, dass die gewonnenen Erkenntnisse einen wichtigen Wissensgewinn in der Zoo- und Wildtierforschung darstellen.„Schon in der Schulzeit haben mich Parasiten und ihre komplexen Lebenszyklen unheimlich fasziniert“, erläutert Ebmer. 2018 schloss er sein Studium an der Veterinärmedizinischen Universität Wien ab. Nach dem Doktoratsstudium übernahm der gebürtige Wiener die Leitung des neuen parasitologischen Labors im Tiergarten Schönbrunn.
Sein Forschungsschwerpunkt sind die Parasiten von Robben, die er sowohl in der Wildbahn als auch in zoologischen Gärten erforscht. Wenn der Parasitologe nicht gerade an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen forscht, führt er prophylaktische Untersuchungen der tierischen Bewohner im Tiergarten durch. Regelmäßige Untersuchungen des Tierbestandes sind für die Erhöhung der Tiergesundheit und die Reduktion des Medikamenteneinsatzes überaus wichtig. Forschung und Diagnostik gehen damit Hand in Hand.