Ein Liebling der Theaterszene ist auch als Werbefigur ein absoluter Star: Gerhard Ernst (74) als „Fleischhauer Hofstädter“.
Ich habe Gerhard Ernst bei einer Gala-Premiere der „Fledermaus“ in Deutschland kennengelernt. Er spielte den „Frosch“, ich war die „Rosalinde“. Zwar hatten wir nur einen kurzen Auftritt im dritten Akt, aber uns bestens unterhalten. Seitdem sind wir befreundet. Vor 28 Jahren kam er nach Österreich zurück: Er bekam einen Vertrag vom Burgtheater und blieb fünf Jahre. Dann lockte das Theater in der Josefstadt mit einem Drei-Jahres-Vertrag und vielen Traumrollen. Auch die Volksoper konnte auf so einen großartigen Künstler nicht verzichten: Seit 20 Jahren ist er eine Stütze des Ensembles.
Gerhard hat viele Lieblingsrollen, aber der „Tevje“ in „Anatevka“ übertrifft sie alle. Er inszenierte das Stück zwei Mal, auch in Mörbisch war er der umjubelte Star. Ich finde, es ist eine grandiose Leistung, wenn man in einer Nestroy-Rolle sehr erfolgreich ist und am nächsten Tag eine große Gesangspartie wie den „Zupan“ im „Zigeunerbaron“ meisterhaft verkörpern kann.
Es geht immer ein Raunen durch das Publikum, wenn er die Bühne betritt. Ich freue mich schon sehr auf seine neuen Rollen in der Volksoper.