Die Seestadt Aspern als Ort des poetischen Austauschs

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Die Seestadt Aspern verwandelt sich in diesen Wochen zu einem Schauplatz der Poesie. Unter dem Titel “LYRIK ON LINE/ Ein analoges Kunstprojekt” lädt die Initiative von Daniel Böswirth Menschen ein, sich aktiv am poetischen Austausch zu beteiligen und Gedichte im öffentlichen Raum zu präsentieren.

Mit prominenter Unterstützung von André Heller, Kurt Palm, Sophie Reyer, Peter Turrini, Miguel Herz-Kestranek, Nicolas Mahler, Gerhard Ruiss und vielen weiteren Künstlerinnen und Künstlern aus Österreich, Deutschland und Italien, wird die Seestadt zu einem Ort der Begegnung zwischen Künstlern und der Öffentlichkeit.

Poesie für Alle: Gedichte an der Leine

Bis zum 10. November 2024 haben alle Interessierten die Möglichkeit, Gedichte direkt vor dem Kunstraum Seestadt an einer Leine zu platzieren. Diese Einladung richtet sich nicht nur an professionelle Autorinnen und Autoren, sondern auch an Menschen, die ihre Gedanken und Gefühle in Form von Gedichten teilen möchten. Alternativ können Beiträge auch per E-Mail eingereicht werden, um Teil der Aktion zu werden. Diese Initiative bietet eine offene Plattform, auf der Poesie und öffentlicher Raum verschmelzen und die kreative Ausdruckskraft der Menschen direkt sichtbar wird.

Ausstellung und Lesung im Kunstraum Seestadt

Nach Abschluss der offenen Einsendephase wird vom 14. bis 17. November eine Ausstellung im Kunstraum Seestadt stattfinden, in der die eingegangenen Gedichte präsentiert werden. Den Höhepunkt bildet eine Matinee am 17. November, bei der die bekannte Schauspielerin Anne Bennent ausgewählte Werke vortragen wird. Musikalisch begleitet wird sie dabei von Otto Lechner am Akkordeon. Diese Veranstaltung, die um 11:00 Uhr beginnt, verspricht ein eindrucksvolles Erlebnis für alle Besucherinnen und Besucher zu werden. Der Eintritt ist frei, was den niederschwelligen Zugang zu dieser poetischen Zusammenkunft noch weiter unterstreicht.

Wem gehört der öffentliche Raum?

Eine zentrale Frage der Kunstaktion lautet: Wem gehört der öffentliche Raum und wie können wir ihn gestalten? Daniel Böswirth betont, dass Poesie als Ausdrucksform genauso ihren Platz im öffentlichen Raum finden sollte wie Werbung oder Konsumgüter. In seiner früheren Intervention sevenpoemssevendays lud er bereits die Öffentlichkeit dazu ein, Gedichte im öffentlichen Raum zu präsentieren. Dieses Mal geht es um eine dauerhafte und zugängliche Möglichkeit, Poesie im städtischen Alltag zu verankern. Die Seestadt wird so zu einem poetischen Raum, der rund um die Uhr für alle da ist – ein Ort, an dem Kunst und Alltag auf ungezwungene Weise miteinander in Dialog treten.

Kulturförderung in der Seestadt

Unterstützt wird das Projekt von Donaustadt Kultur, die damit einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Wien leistet. Das Projekt zeigt auf, wie Kulturförderung in städtischen Räumen neue Möglichkeiten schafft, die lokale Kunstszene zu bereichern und den Austausch zwischen Kunstschaffenden und der Öffentlichkeit zu fördern. Die Seestadt wird durch dieses Projekt nicht nur zu einem kreativen Zentrum, sondern auch zu einem Beispiel für die aktive Gestaltung des öffentlichen Raums durch Kunst.

Ein Ort für niederschwelligen poetischen Austausch

Mit der Initiative LYRIK ON LINE/ Ein analoges Kunstprojekt wird ein wichtiger Impuls gesetzt: Die Seestadt Aspern soll ein Ort des offenen, niederschwelligen poetischen Austauschs werden. Böswirths Vision ist ein Raum, in dem Poesie dauerhaft präsent ist und Menschen inspiriert, sich selbst kreativ auszudrücken. Es ist ein Aufruf zur Eigeninitiative, der zeigt, dass Kunst für alle zugänglich sein kann und dass Poesie im öffentlichen Raum durchaus ihren Platz finden kann – nicht nur für eine Ausstellung, sondern als bleibender Bestandteil des Stadtbildes.