Monica Tomaschek: Ein Leben für die Kultur

Monica Tomaschek blickt auf ein bewegtes Leben. Kunst, Musik und Literatur sind ihre Leidenschaft.

Multitalent

Die Galerie Sur in der Seilerstätte 7 ist ein Ort der Kultur. Neben den Ge­mälden an den Wänden zeugt davon vor allem die Präsenz von Monica Tomaschek. Die rüstige 84-Jährige, der man ihr Alter nicht ansieht und auch kaum abnimmt, ist nicht nur die Macherin der Galerie, sondern auch Sängerin, Autorin und eine Kennerin der Welt. Nur einen Steinwurf von der Galerie, in der früher eine Boutique untergebracht war, aufgewachsen, lernte sie schon in jungen Jahren Selbstständigkeit. Durch den frühen Tod ihres Vaters startete sie mit Kleinkindern, dann als Alleinerzieherin das Berufsleben in der familien­eigenen Hausverwaltung.

Liebe zur Kunst

Schon als Schülerin war sie der Kunst verbunden, hat in Kunstgeschichte maturiert. Als sie sich im fortgeschrittenen Alter weniger dem Tagesgeschäft ­widmen musste, blieb auch Zeit für andere Tätigkeiten. Die Galerie Sur (gegründet 1996), in der zahlreiche Künstler – vor allem aus dem Süden der Erde – in den letzten Jahrzehnte ausstellten, ist nur eines der Werke aus der kreativen Schaffensader von Monica ­Tomaschek. Im Süden Spaniens hat sie eine Finca gebaut und darüber ein Buch geschrieben, regelmäßig unterhält sie das ­Publikum mit ihren Auftritten als Sängerin klassischer Schlager und Evergreens. Die Galerie stellt sie mittlerweile auch jungen Kuratoren zur Verfügung. Das aktuelle Programm gibt’s online unter: www.sur.at

Monica Tomaschek im Porträt

Name: Monica Tomaschek
Beruf: Galeristin, Autorin, Musikerin und Hausverwalterin.
Persönliches: In der Inneren Stadt aufgewachsen. Mit 18 Jahren eröffnete sie als Debütantin den ersten Opernball nach dem Krieg im Jahr 1956.
Alter: 84 Jahre
Was ich an meinem Bezirk mag: Die Innere Stadt und ihre Kultur sind etwas ganz Besonderes. Die Albertina etwa oder auch das Kunsthistorische Museum mag ich sehr.
Was mir wichtig ist: Es gibt keine Hitliste der Dinge, weil es so viele sind. Aber in Wien schätze ich es schon sehr, wenn ich Beethovens 9. Sinfonie lauschen kann, im Konzerthaus beispielsweise. Oder auch einem Liederabend, bei dem der Künstler sein Herzblut in die Arbeit gibt. Aber auch, dass es in Wien Hip-Hop und junge Kunst gibt und sich diese Elemente so wunderbar zusammenfügen, zeichnet diese Stadt aus. Ich finde es genauso super, wenn die Rolling Stones das Stadion rocken oder Philharmoniker beim Neujahrskonzert den Musikvereinssaal begeistern. Das sind alles Dinge, die gehören zu Wien.