EM 2021: „Mir blutet das Herz“

Heinz Palme war der Motor der Heim-EURO 2008 – und das Marketing-Genie dahinter. Das WIENER BEZIRKSBLATT im Gespräch zur EM 2021 mit dem „Mister Euro 2008“.

Was sagen Sie dazu, dass die Fußball-Europameisterschaft 2021 in elf Städten stattfindet, aber nicht in Wien?
Mir blutet das Herz! Wäre das Turnier nur in ein, zwei Ländern, würde es nicht so wehtun. Aber jetzt merkt man deutlich, dass rund um Österreich die großen Stadien sprießen, aber nicht bei uns.

Was ist schiefgelaufen?

Nicht alles! Das erste Ziel ­unserer EURO war, die Infrastruktur für die Bundesliga zu verbessern, damit wir in diesem Bereich international mithalten können. Denken wir nur an das Salzburger Stadion, in dem es schon tolle Spiele in der Champions- und Europa League gab!
Die wären ohne 2008 nicht ­möglich gewesen. Aber das Prunkstück fehlt halt leider.

Sie meinen ein Super-­Stadion in Wien?

Genau! Eine Heimstätte für große europäische Endspiele und Turniere ist uns weg­geschwommen. Ein neuer „Sportpark Prater“ – diese Bezeichnung ist mir lieber als Nationalstadion – kann aber nicht von der Politik alleine ­finanziert werden, dazu braucht es private Geldgeber.

Und was erwarten Sie von der EM 2021?

Dass Österreich die Gruppenphase übersteht – wenn wir nicht dieselben Fehler wie in Frankreich machen und intern streiten. Und dass England wieder einmal einen Titel holt, es wäre der erste seit der WM 1966.