Das Ferry-Dusika-Stadion soll bald schon der neuen Sport Arena weichen. Die neue Sportstätte in Wien soll drei Hallen für Ballsport, Leichtathletik und Kunstturner sowie Platz für 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauer bieten. Doch bis neue Arena errichtet werden kann, muss das in die Jahre gekommene Dusika-Stadion abgerissen werden.
„Sportstätten sind mehr als nur Funktionsgebäude, weil viele Menschen schöne Emotionen und Erinnerungen mit ihnen verbinden. Mir war es daher ein Anliegen, dass das Dusika-Stadion nicht einfach abgerissen wird, sondern Teile für andere Zwecke genutzt, wieder- und weiterverwendet werden. (…) Nun können wir uns den nächsten Schritten widmen und mit dem Neubau der Sport Arena erstklassige Trainings- und Wettkampfbedingungen für viele Wiener Sportlerinnen und Sportler schaffen“, sagt Sportstadtrat Peter Hacker.
Kreislaufwirtschaft
Das 1977 eröffnete Stadion wurde von Juni bis September entkernt. Dabei setzte die Stadt auf sogenanntes Social Urban Mining – das WIENER BEZIRKSBLATT berichtete. Die Firma BauKarussell sowie deren Partner wurden beauftragt das Stadion zu entkernen. Schadstoffe wurden entsorgt, Wertstoffe und Wiederverwendbares wurde gesichert. In über 3.300 Stunden wurden dabei 80.000 kg Material aus dem Ferry-Dusika-Stadion entnommen. 20.000 kg davon konnten als Re-Use-Produkte erhalten werden.
„Durch die Tätigkeiten von BauKarussell konnte sichergestellt werden, dass die Vergangenheit des Dusika-Stadions nicht vergessen wird und im Bereich Arbeitsmarktförderung und Nachhaltigkeit ein Vorzeigeprojekt umgesetzt werden konnte“, erklärt Anatol Richter, Abteilungsleiter MA 51 – Sport Wien.
70 Steinblöcke für Großenzersdorf
Ein richtiger Run fand auf die Tribünenstühle des alten Radstadions statt. Die 1.100 hölzernen Sesseln waren binnen kürzester Zeit ausverkauft. Nicht nur die Tribünenbestuhlung fand neue Verwendung. Die Gemeinde Großenzersdorf funktioniert 70 Steinblöcke (mit insgesamt 1.400 kg), die aus dem Außenbereich des Stadions stammen, zur Parkgestaltung um. Alte Lautsprecher sollen unter anderem beim Impulstanz Festival wieder zum Einsatz kommen.
„Wir haben bei diesem Projekt sehr gute Erfahrungen mit dem Modell von BauKarussell gemacht. Social Urban Mining führte hier zu einer Win-win-win-Situation: Menschen, die es schwer am Arbeitsmarkt haben, wurden beschäftigt, wertvolle Rohstoffe einer Wiederverwertung zugeführt und gleichzeitig wurde mit dem Verkauf der Zuschauerstühle und anderer Bauteile vielen Menschen die Gelegenheit geboten, eine Erinnerung an das ehemalige Radstadion zu erwerben“, freut sich Wien Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak.